Les Paul RI... oder wie auch immer...

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Keef
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Les Paul RI... oder wie auch immer...

Beitrag von Keef » Mittwoch 18. März 2015, 20:32

Hi Gemeinde,
ich hätte gern ma gewusst, wo un was an den ganzen RI Les Pauls Unterschiedlich is.
Es gibbet R9, R8, R7, Rwasweissich...
Wo liegen denn dort die Unterschiede?
Muss jetz nit bis ins Essgefach gehen, aber ma so 'ne grobe Richtung würd ich doch ganz gern wissen.

:danke:
Keef
"Ich kenne Sie irgendwoher..."
"Sie schauen zuviel Pornos!"
:lol:

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MiBe
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Re: Les Paul RI... oder wie auch immer...

Beitrag von MiBe » Mittwoch 18. März 2015, 20:48

Also...

R7 = Soll eine Les Paul mit 1957er Specs sein.
R8 = Soll eine Les Paul mit 1958er Specs sein.
R9 = Soll eine Les Paul mit 1959er Specs sein.
R0 = Soll eine Les Paul mit 1960er Specs sein.

Leider ist bei vielen dieser Modelle das einzig authentische der Name auf der Kopfplatte.... :mad01:
One Life. Live it.

Gruß, Michael

SilviaGold

Re: Les Paul RI... oder wie auch immer...

Beitrag von SilviaGold » Mittwoch 18. März 2015, 21:22

Danke für die Frage... ich habe auch immer gerätselt... das die Antwort so einfach ist wusste ich nicht. :o

Ich habe ja eine gute (Robert) Johnson Les Paul Classic :clown: (da weiss ich wo ich dran bin)

partscaster
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Re: Les Paul RI... oder wie auch immer...

Beitrag von partscaster » Mittwoch 18. März 2015, 21:32

MiBe hat geschrieben:
Leider ist bei vielen dieser Modelle das einzig authentische der Name auf der Kopfplatte.... :mad01:
Also bei den Custom-Shop-Dingern, die ich in den letzen 2-3 Jahren so antesten konnte, kam mir das immer alles schon gut gemacht vor - wobei man ja eher selten einen direkten Vergleich machen kann :( . Die Hälse sind z.B. nicht mehr so übertrieben fett. Ein Bekannter von mir hat eine ältere R8, da ist der Hals extrem Fett und sehr "eckig". Ich kann mir nicht vorstellen, dass das jemals so war. :lol:

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Batz Benzer
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Re: Les Paul RI... oder wie auch immer...

Beitrag von Batz Benzer » Mittwoch 18. März 2015, 21:34

partscaster hat geschrieben: Die Hälse sind z.B. nicht mehr so übertrieben fett. Ein Bekannter von mir hat eine ältere R8, da ist der Hals extrem Fett und sehr "eckig". Ich kann mir nicht vorstellen, dass das jemals so war. :lol:
Meine Tokai-Paula hat genau so einen Hals, der der Grund dafür ist, dass ich diese Gitarre so gerne mag.

Des einen Mannes Glück ist des anderen Mannes Brennholz... :mrgreen:
"Lennon was the soul of the Beatles, Harrison was the spirit, Paul was the heart, and Ringo was the drummer."

- George Martin

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Vintage Deluxe
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Re: Les Paul RI... oder wie auch immer...

Beitrag von Vintage Deluxe » Mittwoch 18. März 2015, 21:40

MiBe hat geschrieben:Also...

R7 = Soll eine Les Paul mit 1957er Specs sein.
R8 = Soll eine Les Paul mit 1958er Specs sein.
R9 = Soll eine Les Paul mit 1959er Specs sein.
R0 = Soll eine Les Paul mit 1960er Specs sein.

Leider ist bei vielen dieser Modelle das einzig authentische der Name auf der Kopfplatte.... :mad01:
Das stimmt so nicht, der Preis ist auch ziemlich authentisch.
"One chord is fine. Two chords are pushing it. Three chords and you're into jazz." - Lou Reed

Mintage
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Re: Les Paul RI... oder wie auch immer...

Beitrag von Mintage » Mittwoch 18. März 2015, 22:52

Hi Keef,

ketzerisch gesagt ist der Hauptunterschied der Preis :twisted:

Allen ist dieselbe Konstruktion gemein, d.h. einteiliger Mahagony-Korpus (nicht "gelöchtert" oder ausgehölt), einteiliger Mahagony-Hals sowie eine 2-teilige Ahorndecke (zu der ich später noch komme).

Alle haben die gleiche Qualität der Lackierung, d.h. eine Interpretation eines Nitro-Lackes (der "richtige" Nitro-Lack darf schon seit Jahren nicht mehr gebraucht werden).

Alle haben den sog. "long neck tenon" , d.h. der Hals ragt ca. 3,5 cm weiter in den Korpus rein als bei den Serien-Teilen (historisch korrekt...).

Alle haben die gleiche Hardware, wie ABR1-Brücke, Alu-Tailpiece, Potis etc.

Die Halsprofile sind der erste Unterschied, da der R8 Hals dicker ist als der R9er, u. der R0er Hals hat das im Vergleich dünnste Profil (keine Bange, weit von Ibanez-Hälsen entfernt)

Der Hauptunterschied - vor allem in Bezug zum Preis - liegt in der Ahorn-Decke:

die R7 gibbet nur als Goldtop, die R8 als Plaintop ohne Maserung (seltene Sonderserien außen vor gelassen), die R9 u. die R0 haben
eine stark gemaserte Decke.

Dieses ist Gibson ein Aufpreis von bis zu 2.000,- Euro wert - und die Krönung dabei ist, das sie bei ihrer Suche nach der "richtigsten" Les Paul (jährlich neu!) es noch nicht mal fertigbringen, das korrekte Ahorn für ihre Decken zu verbauen: Michigan Hard Maple (heller von der Färbung, seltener in guter Maserung, höher vom Gewicht und auch anders resonierend !!).
Dieses ist scheiße teuer im Einkauf und daher nur bei der Collectors Choice-Serie (CC) zu finden - und auch da immer öfter durch das von PRS bekanntgemachte Western Soft Maple ersetzt (generell besser geflammt u. billiger im Einkauf !).

Wenn man schon permanent die korrekten Zutaten preist, nach 20 Jahren Customshop erst begriffen hat, das Knochenleim der "richtige" Leim ist (seit 2013 beworben...), dann sollte man bei diesen Preisen auch in der Lage sein, das "korrekte" Deckenholz zu benutzen ! Aber das gibt es halt in dieser ausufernden Stückzahl nicht mehr (die Herstellung der "serienmäßigen" Customshop-Paulas ist dermaßen hochgefahren worden, das man seit längerem genauso lange nach einer gut klingenden (!) suchen muß, wie bei den "Serien-Teilen"... :twisted:

Wer also eine nach Paula klingende Paula sucht (was für ein Satz), wem eine supergemaserte Decke egal ist (da es um Klang geht), der findet in der R7 Goldtop oder R8 Plaintop (ohne Flammung - dafür in verschiedenen Lackierungen) eine gut klingende Les Paul - wenn er nicht die erstbeste am Haken hängende blind kauft ;)

Ich hoffe, das Dir das irgendwie weiterhilft ;)

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Diet
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Re: Les Paul RI... oder wie auch immer...

Beitrag von Diet » Mittwoch 18. März 2015, 23:52

Mintage hat geschrieben:Hi Keef,

ketzerisch gesagt ist der Hauptunterschied der Preis :twisted:

Allen ist dieselbe Konstruktion gemein, d.h. einteiliger Mahagony-Korpus (nicht "gelöchtert" oder ausgehölt), einteiliger Mahagony-Hals sowie eine 2-teilige Ahorndecke (zu der ich später noch komme).

Alle haben die gleiche Qualität der Lackierung, d.h. eine Interpretation eines Nitro-Lackes (der "richtige" Nitro-Lack darf schon seit Jahren nicht mehr gebraucht werden).

Alle haben den sog. "long neck tenon" , d.h. der Hals ragt ca. 3,5 cm weiter in den Korpus rein als bei den Serien-Teilen (historisch korrekt...).

Alle haben die gleiche Hardware, wie ABR1-Brücke, Alu-Tailpiece, Potis etc.

Die Halsprofile sind der erste Unterschied, da der R8 Hals dicker ist als der R9er, u. der R0er Hals hat das im Vergleich dünnste Profil (keine Bange, weit von Ibanez-Hälsen entfernt)

Der Hauptunterschied - vor allem in Bezug zum Preis - liegt in der Ahorn-Decke:

die R7 gibbet nur als Goldtop, die R8 als Plaintop ohne Maserung (seltene Sonderserien außen vor gelassen), die R9 u. die R0 haben
eine stark gemaserte Decke.

Dieses ist Gibson ein Aufpreis von bis zu 2.000,- Euro wert - und die Krönung dabei ist, das sie bei ihrer Suche nach der "richtigsten" Les Paul (jährlich neu!) es noch nicht mal fertigbringen, das korrekte Ahorn für ihre Decken zu verbauen: Michigan Hard Maple (heller von der Färbung, seltener in guter Maserung, höher vom Gewicht und auch anders resonierend !!).
Dieses ist scheiße teuer im Einkauf und daher nur bei der Collectors Choice-Serie (CC) zu finden - und auch da immer öfter durch das von PRS bekanntgemachte Western Soft Maple ersetzt (generell besser geflammt u. billiger im Einkauf !).

Wenn man schon permanent die korrekten Zutaten preist, nach 20 Jahren Customshop erst begriffen hat, das Knochenleim der "richtige" Leim ist (seit 2013 beworben...), dann sollte man bei diesen Preisen auch in der Lage sein, das "korrekte" Deckenholz zu benutzen ! Aber das gibt es halt in dieser ausufernden Stückzahl nicht mehr (die Herstellung der "serienmäßigen" Customshop-Paulas ist dermaßen hochgefahren worden, das man seit längerem genauso lange nach einer gut klingenden (!) suchen muß, wie bei den "Serien-Teilen"... :twisted:

Wer also eine nach Paula klingende Paula sucht (was für ein Satz), wem eine supergemaserte Decke egal ist (da es um Klang geht), der findet in der R7 Goldtop oder R8 Plaintop (ohne Flammung - dafür in verschiedenen Lackierungen) eine gut klingende Les Paul - wenn er nicht die erstbeste am Haken hängende blind kauft ;)

Ich hoffe, das Dir das irgendwie weiterhilft ;)
Hi,

Michigan Hard Maple (heller von der Färbung, seltener in guter Maserung, höher vom Gewicht und auch anders resonierend !!).

Hi,

das meinst Du wirklich ernst? :shock:
Wir sprechen hier von der Ahorndecke!

Meinst Du wirklich, Du kannst das derart beurteilen?
Ist das gelesen? Wo hast Du das her? Willst Du das wirklich hier als gesetzt verwenden?

Sorry, aber mir sträuben sich gerade die Nackenhaare ganz erheblich!

Gruß Diet

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setneck
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Re: Les Paul RI... oder wie auch immer...

Beitrag von setneck » Donnerstag 19. März 2015, 07:25

Mintage hat geschrieben:...
Wobei ab ca. 1960 ein anderer roter Farbstoff verwendet wurde, die Teile waren dann etwas krasser rot und verblass(t)en nicht ganz so schnell.
Nun gibt es aber in 1959 gefertigte und 1960 fertig gestellte Exemplare (gilt auch für andere Jahrgangswechsel)... :kopf_kratz01: :?
Die Tuner gab's in verschiedenen Ausführungen, die Buttons der Plastikteile sind vielfach verschrumpelt (also oft nicht mehr original)...
Da hat man es a) nicht so einfach bei der Auswahl der Zutaten - oder b) schon einen ziemlichen Spielraum.
Wenn man sich durch die Fach(?)literatur liest, ist es schon erstaunlich, wie früh und wie oft man (meist Fachhändler im Kundenauftrag) schon an Gibson herangetreten ist, die alten Serien wieder aufzulegen oder historisch korrekt zu bauen. Sie geben sich große Mühe, jedes Jahr werden weitere Verbesserungen (z.B. Knochenleim, s.o.) vorgenommen - man ist ganz nah dran am Original :boing02: !
Zuletzt geändert von setneck am Donnerstag 19. März 2015, 07:43, insgesamt 1-mal geändert.
Schöne Jrööss,
Thomas

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setneck
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Re: Les Paul RI... oder wie auch immer...

Beitrag von setneck » Donnerstag 19. März 2015, 07:42

Mintage hat geschrieben: ... Michigan Hard Maple (heller von der Färbung, seltener in guter Maserung, höher vom Gewicht und auch anders resonierend !!).
Dieses ist scheiße teuer im Einkauf und daher nur bei der Collectors Choice-Serie (CC) zu finden - und auch da immer öfter durch das von PRS bekanntgemachte Western Soft Maple ersetzt (generell besser geflammt u. billiger im Einkauf !).
Da gibt es optisch und physikalisch bestimmt auch Überschneidungen, die zu unterscheiden eines geübten Botaniker oder Kriminologen bedürften...
Aber: wir reden hier von E-Gitarren, da geht es (mehr um Dämpfung als) weniger um Resonanz! Aber es gibt ja immer noch genug, die sich freuen, dass ihre elektrische so "schön resonant" ist und "schon trocken gespielt" soundso klingt...
Schöne Jrööss,
Thomas

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