Les Paul Liebhaber Thread

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THB
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Re: Les Paul Liebhaber Thread

Beitrag von THB » Freitag 3. Februar 2017, 10:00

Moin Richtung Norderstedt (& elsewhere),

ich lerne zunehmend mehr, mit den Reglern (so sie dies auch tun: regeln - bei meinen "aktiven" Gitarren z.z.t Noll) mal ein wenig die Nuancen zu verändern. Snowy White macht dies recht meisterhaft vor und der vielfach auftauchende Joe B. hat das eine oder andere interessante Video dazu, ich spiele zur Zeit tatsächlich mit gekappten Höhen und heruntergeregeltem Volume....(und ohne treblebleed of course)

Bei der Shorty ist es ablesbar: Volume 4-5, Tone 7 - Pickup ist ein Mean 90...

Viel mehr Spaß macht das bei zwei Pickups, insbesondere wenn beide aktiviert sind... (nebenbeibemerkt ein weiteres Plädoyer für Noll, da liegen beiden Regler auf einer Achse und bilden zeitgleich mit ein wenig Übung den jeweiligen Master(-Volume/-Tone) und da sie weniger Durchmesser als CTS haben geht das hervorragend)... um es in Thread-Zusammenhang zu stellen: so ist es auch in meiner modifizierten Tremonti, die DC-Potis bilden die "normale" LP-Schaltung ab, die beiden anderen Potis regeln den mittleren Pickup....

PS: Ich habe mal in einem Interview mit EC gelesen, das die Strat bei den meisten Aufnahmen bei Derek & The Dominoes auf "3" abgeregelt gewesen sein soll...
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tommy
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Re: Les Paul Liebhaber Thread

Beitrag von tommy » Freitag 3. Februar 2017, 10:10

Ich stelle bei meinen Versuchen fest, dass beim Volume Runterregeln Fleisch und Lautstärke (logisch) verloren gehen. Regele ich dann am Amp nach, fehlt immer noch ein wenig Fleisch. Ausserdem wird das Spielgefühl irgendwie etwas sperriger. Schalte ich dann im Song auf Verzerrung, treten diese Phänomene noch stärker auf. Powerchords bspw. federn nicht mehr richtig.
So richtig "saftig" ist der Sound bei mir eigentlich nur bei voll aufgedrehtem Volumepoti.
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Re: Les Paul Liebhaber Thread

Beitrag von Magman » Freitag 3. Februar 2017, 10:53

Tommy man kann das am besten tun wenn man einen exakt abgestimmten Treble Bleed in der Gitarre hat. Nur so macht es dann auch richtig Spaß. Ich habe bei jeder Gitarre andere Werte. Ich lege meist zwei Drähte raus an denen ich verschiedene Kombinationen an meinem Equipment teste. Manchmal sind es nur Nuancen die entscheiden. Ich habe auch schon oft 5 verschiedene Potis ein und ausgebaut bis es passte. Ich bin darin aber auch extrem empfindlich, weil das für mich sehr entscheidend ist vom Wohlfühlen.
Bei der Session im August demonstriere ich dir das gerne mal. Ich stelle mir an meinem Amp einen schönen Leadsound ein und regle mit meiner Gitarre runter bis fast clean ohne großen Lautstärkeverlust > das kommt auf den Amp an samt dem davor! Dazu noch das eben so abgestimmte Tone Poti ergibt Sounds ohne Ende. Ich spiele also nie mit voll aufgedrehtem Volumepoti welches ja dann einen aggressiven Solosound hat. Es steht auf geschätzten 6-7, der Rest (laut leise weich hart) kommt dann aus dem dynamischen Anschlag. Ich kenne es halt gar nicht anders und das unterscheidet mich von der modernen Art Gitarre zu spielen. Da tritt man mit dem Fuß auf verschiedene Lautstärken und Zerrgrade mit voll aufgedrehter Gitarre. Beides hat seinen Reiz, obwohl das dynamische Spiel immer etwas ausgereifter klingt. Aber es erfordert halt auch sehr viel Übung und Gefühl, das geht nicht von jetzt auf gleich.
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Re: Les Paul Liebhaber Thread

Beitrag von Motörheiko » Freitag 3. Februar 2017, 12:26

... ich tät auch erstmal auf 50´s Wiring umlöten - weiter oben gibts Soundbeispiele aller meiner 3 Les Pauls - alle haben unterschiedliche Pickups, Potis, Kondensatoren. Alle haben keine Treble Bleed, aber alle haben 50´s Wiring ... Hör´s dir mal an, das regelt sich von Leadsound bis zum Cleansound runter, der Sound bleibt recht ausgewogen und das funktioniert vor allem im Bandgefüge hervorragend.

Wenn dir das nicht fein genug ist kannst du 100% Martins Tipp aufnehmen und ins Detail gehen - Potis tauschen und Treble Bleed sind kein Voodoo sondern können das noch en Detail anpassen - wählst du falsche Werte geht der Schuss nach hinten los :D so kann dir der Treble Bleed halt komplett die Bässe klauen ... da muss man probieren, hören und ggfs. mit Erfahrungswerten starten -> die hat bestimmt der Maggy parat :thumbsup02:
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Re: Les Paul Liebhaber Thread

Beitrag von tommy » Freitag 3. Februar 2017, 14:37

Danke Männer, für die umfassende Erleuchtung!

Martin, was Du sagst, kann ich nachvollziehen. Die goldene Strat von Dir ist sehr unkritisch, was das Volumenpoti betrifft. Andererseits bin ich auch wiederum zufrieden mit der "Poti voll auf" Spielweise.
Mir ging es aber um die generelle Aussage, dass unter bestimmten Voraussetzungen Gitarren besser klingen sollen, wenn das Poti ein Stück weit zugedreht ist.
Das habe ich selbst noch nicht reproduzieren können. Das hängt wohl tatsächlich viel mit Spielkönnen zusammen, was wiederum bei mir nicht sehr ausgeprägt ist.
Ich werde da mal am Ball bleiben!
LG, Tommy


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Re: Les Paul Liebhaber Thread

Beitrag von Magman » Freitag 3. Februar 2017, 14:47

Tommy man darf und sollte das nicht pauschalisieren, aber gerade bei Gitarren mit starken PAFs ist es so, das wenn man sie ein wenig zurück regelt einfach ausgewogener klingen. Bei meiner Epi V ist es (nun) auch so. Aber da hatte ich gleich drei mal das Poti getauscht und mit verschiedenen Werten gespielt. Jetzt ist sie genau so wie ich das wollte. Vorher war es ganz hart ausgedrückt doch mehr ein/aus :shock:

Ich bring zur Session meine Lötkiste samt vieler kleinen Widerlingen mit ;)
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Re: Les Paul Liebhaber Thread

Beitrag von Batz Benzer » Freitag 3. Februar 2017, 15:31

Tommy, Aldä, Junge, mir ging das bis vor kurzem noch genau so wie Dir. Männermäßig volle Lotte!!! :mosh:

Dann habe ich fürs Doppeln von Gitarren jedes Mal das Volumen zurück gezogen, so dass die Summe beider Gitarren so viel Gain hatte wie mein Signal sonst mono. Und siehe da: Viel mehr Ortung, Dynamik und letzten Endes auch Druck! :thumbsup03:

Bleib offen fürs Experiment; eines Tages ist es evtl. auch Dir ein Vorteil! :prost:

Liebe Grüße,

Batz.
"Lennon was the soul of the Beatles, Harrison was the spirit, Paul was the heart, and Ringo was the drummer."

- George Martin

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Re: Les Paul Liebhaber Thread

Beitrag von Mintage » Freitag 3. Februar 2017, 15:43

Meine PRS Custom22 ertrage ich nur (!) mit zurückgedrehtem Vol.Poti,
da die damaligen Dragon-PU's mit 15 kOhm alles, was da an Dynamik im
Weg stehen könnte, einfach aus dem Weg räumen...!

Es hat auch nicht nur mit der Gitarre und der eigenen Spielfertigkeit zu tun,
wenn der Poti-Einsatz klanglich unbefriedigend ist - der Amp (!) muß in
der Lage sein, das mitzumachen !
Bei einem Highgain-Amp wie z. B. Engl kann man dann variieren zwischen
Vollgas und Autobahntempo, das bringt nicht so richtig was.

Das Spiel funktioniert eher mit "klassisch" aufgebauten Amps, ein/zwei
Trampelkisten davor und einer Anschlagshand, die weiß, was sie tut.

Hat mich Jahre gekostet, das zu begreifen - aber es funktioniert ;-)

Grüsse
Rainer

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Re: Les Paul Liebhaber Thread

Beitrag von Paulasyl » Freitag 3. Februar 2017, 17:50

Meiner Erfahrung nach hängt es viel von der Gitarre, sprich den Pickups und der Verschaltung ab, ob und wie gut etwas außerhalb von volle Möhre funktioniert. In meiner RBC Paula stecken Häussels, gelötet im 50s Wiring und Orange Drops mit 22 und 17 pf. Das geht alles klasse und klingt in eigentlich allen Positionen irgendwie gut. Die Gibson Traditionals allerdings reagieren ganz anders, viel Höhenverlust beim Runterregeln, da klingt es oft besser, nur mit dem Anschlag zu "cleanen". Bei einer Gibson Studio mit 498/496 "atmet" die Gitarre besser, wenn man einen Tick des Volumes wegnimmt und nur für den letzten Gainkick wieder hochzieht. Ich ändere nie am Verstärker was, wenn ich unterschiedliche Gitarren einsetzte, denn genau dafür tu ich das ja, damit es Unterschiede gibt. Meine Pauletten mit P90 scheren sich wenig um diese Probleme, da funktioniert das Potigedöns, dass es eine helle Freude ist. Dann habe ich da noch eine alte Aztec-Custom mit classic 57 bestückt, da sind die Tonepotis abgelötet und stecken nur der Optik wegen drin, die wirkten nie irgendwie brauchbar. Mein Fazit: Ausprobieren und wenn die Klampfe nach Pressbetankung brüllt, dann kriegt sie die!
Mein Körper besteht zu 65% aus Müdigkeit, der Rest ist Hunger.

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Re: Les Paul Liebhaber Thread

Beitrag von tommy » Samstag 4. Februar 2017, 11:37

Moin,


mein Fazit: Es gibt keine Pauschalaussage und man muss es ausprobieren. Ferner kann man durch kleine elektronische Eingriffe viel bewirken und der Amp muss geeignet sein.
Mit diesem Hintergrundwissen werde ich mal an die Sache rangehen.
Danke Männer!

@Mäggy: Ich werde bei der Eifelsession leider kein eigenes Equipment am Start haben, da ich mit dem Flugzeug anreise. Trotzdem danke für das Lötangebot!


:danke:
LG, Tommy


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