Vintage

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Diet
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Re: Vintage

Beitrag von Diet » Samstag 30. Mai 2015, 16:34

guitman hat geschrieben: Bei manchen Modellen, z.B. der ES-330, sind aber die Neupreise inzwischen (durch die Preispolitik von Gibson und Fender) so nah an den Vintage-Preisen, dass man sich wirklich die Mühe machen sollte ein ordentliches Vintage-Instrument zu finden. Wer da 3500 Euro für eine neue 330 ausgibt, ist leider selbst schuld.
Hi,

das sind genau die Feinheiten, auf die ich hinaus will in diesem Thread :)

die Sätze würden bedeuten, wer ein neues Instrument gleicher Art zum gleichen Preis eines alten "Vintage" Exemplars kauft, der macht was falsch?

Was bringt Dich zu der Meinung?
Eine 330 bekommt man wohl wirklich neu und alt für 3500.
Wer in diesem Fall die neue kauft ist also "selbst" Schuld? :D
Die neue ist Dir zu teuer. Du bekommst diese Gitarre aber nun mal alt oder neu nur zu diesem Preis.
Und es ist im Grunde die gleiche Gitarre. Warum ist Dir die alte nicht zu teuer?

Daraus könnte man den Schluß ziehen:
- Die Vintage Gitarre ist per se besser bzw. Vintage Gitarre an sich ist besser als neu.

Das kann in Sachen Qualität und Klang durchaus sein, das Gegenteil ist aber ebenso wahrscheinlich (ich glaube, da sind sich alle einig, oder?)

Also wie kommst Du zu so einer Aussage?
Lieber vintage kaufen, weil es eben vintage ist?

Spielt Wertverlust da eine Rolle? Die Alte wird nicht mehr billiger, im Gegenteil, das ist wohl ein Argument. Aber sonst?
Man bekommt für das gleiche Geld etwas neues, ungebrauchtes... und in ein paar Jahren ist die neue auch alt.
(Jajaklar, das ist jetzt natürlich eine Steilvorlage für Gibson Bashing.. ;) :D aber lassen wir das mal, das kann man ja auch auf andere Firmen beziehen)

Gruß Diet

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Deluxeplayer
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Re: Vintage

Beitrag von Deluxeplayer » Samstag 30. Mai 2015, 18:01

Hi!
Diet hat geschrieben:...die Sätze würden bedeuten, wer ein neues Instrument gleicher Art zum gleichen Preis eines alten "Vintage" Exemplars kauft, der macht was falsch?...
Ja, da bin ich - teilweise - durchaus der Meinung!

Als Beispiel: Ein Fender "Super Reverb"-Reissue soll derzeit ca. 1900,- € kosten. Mit etwas Geduld und Spucke findet man zu dem Preis auch locker ein Original - oder auch eine ganze Reihe anderer schöner "Vintage"-Amps.
Dass diese Amps in den 60ern ERHEBLICH besser/stabiler/langlebiger gebaut waren ist, glaub´ich, kein Geheimnis...

Ein neuer Vox AC30 aus China-Fertigung liegt inzwischen um die 1000,- € - ebenfalls eine Preislage in der man ein Original aus den 70ern findet - inklusive eines Sets alter Celestions.

Eine 60er-Jahre Gibson ES 125 (oder Melody Maker, oder SG Junior/Special) geht unter 1500,- € - schaut mal was derzeit eine "run-of-the-mill"-Gitarre aus den USA so kostet ;)

Klar - Les Pauls, Teles + Strats aus der "goldenen Era" sind natürlich weit weg - aber es gibt auch andere schöne Gitarren ;)


LG - C.

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Diet
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Re: Vintage

Beitrag von Diet » Samstag 30. Mai 2015, 23:45

Deluxeplayer hat geschrieben:
Als Beispiel: Ein Fender "Super Reverb"-Reissue soll derzeit ca. 1900,- € kosten. Mit etwas Geduld und Spucke findet man zu dem Preis auch locker ein Original - oder auch eine ganze Reihe anderer schöner "Vintage"-Amps.


LG - C.
Hi,

das stimmt!
Meinen 66iger Super Reverb hab ich vor 3 Jahren für ungefähr das Geld verkauft.

Beim Vox Beispiel bin ich aber nicht sicher, ob ein alter zum ähnlichen Preis unbedingt die bessere Wahl zum China Böller ist.
Und beim Beispiel ES 330 oder auch 335 ist man heute für den gleichen Preis qualitativ genauso gut bedient, da bin ich sicher.
Es aus den 50igern und Anfang der 60iger sind preislich da aber eh nicht im vergleichbaren Rahmen zu haben, ganz unabhängig davon,
wie gut die sind.

Gruß Diet

THB
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Re: Vintage

Beitrag von THB » Sonntag 31. Mai 2015, 06:44

Vintage hin - Vintage her.
Was Gitarren angeht, she ich das mittlerweile von einer anderen Seite.
Wirklich gutes Tonholz sollte außer den entsprechenden Ursprungsqualität (gemeint ist die Beschaffenheit des Holzes und der Schnitt) auch entsprechend abgelagert sein (vgl. z.B. Brian Mays "Planke") - wer kann sich das heute noch leisten?
Wenn ich Multiplex einkaufen gehe, kommen mir die Tränen, was da an Einsätzen oder Spachtelungen zu finden ist, macht die durchschnittsware im Baumarkt schlichtweg untauglich für Oberflächen - "Früher" war das anders...
Das kann schon sehr nachdenklich ob der Umweltphänomene machen (Moto - wie ist das bei Euch? Auch keine hoheh Bäume mehr im Umland?)....

Zudem denke ich, dass sich im Laufe der Zeit die Spreu vom Weizen getrennt hat - viele 70er Jahre CBS-Gurken werden wohl den Weg des zeitlichen gegangen sein (mein Gott, diese Tilt-Wackel-Hälse), die "Sahnestücke" gehen dann wohl heute als "Vintage" völlig überteuert über die Theke...

Mich wundert das seit Urzeiten. Passend dazu finde ich die Geschichte von Michael Bloomfield, der spielte Tele weil billig, wechselte nachdem die Tele dann boomte zur Gold.Top mit P-90 und landete aufgrund der Preissteigerungen dann bei der Humbuckerbestückten Standard...., Erich kaufte seine Paula ja u.a. auch weil billig (den Marshall musste er abstottern, im neuen Doyle Marshall Buch ist der Vertrg drin)....

Die Gitarre war zu diesem Zeitpunkt (des berühmeten Beano-Albums) dann wohl acht Jahre alt....., der Amp war fabrikneu....

Was ist denn mit den zehnjährigen Ladenhütern heute? Ist das Jackson, Schecter oder was war da angesagt - 2005? Meine Fender Strat ist Feb. 2005 gebaut, wahrscheinlich heute billig (Highway One RW).... in der Bucht....

Dann kommt für mich der ganze Kram mit Einschwingen dazu (Nettes Statement am Rande von Thomas blug dazu in dem HackMeck-Video im Nachbarboard...)? Cryo und Beschallung per Lautsprecher (warum montiert eigentlich niemand Body-shaker, diese Boom-dinger fürs Autoblech zum einrütteln?) leuchte mir nicht ganz ein, weil kontinuierliche Kurve.... und nicht einzeltöne, die vermutliche Neil Young dazu bringen, Songs aus der alten Gitarre zu hören..... (wobei ich schon denke, das stimmt....)

Nun denn - dies ein paar Gedanken zum Thema gebrauchte Instrumente - Vintage machen Marketing Spezies draus. Ich hoffe zumindest mein MX-5 hält durch, da steigen die Preise gerade.....
"Let me explain something about guitar playing.
Everyone's got their own character.
Everyone's approach to what can come out of six strings is different from another person, but it's all valid. "
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FretNoize
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Re: Vintage

Beitrag von FretNoize » Sonntag 31. Mai 2015, 09:27

THB hat geschrieben:Nettes Statement am Rande von Thomas blug dazu in dem HackMeck-Video im Nachbarboard...)?
Uiuiui, das hier ist aber ein stream of consciousness ;)
Was sagt TB zu was?
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1.

THB
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Re: Vintage

Beitrag von THB » Sonntag 31. Mai 2015, 11:06

FretNoize hat geschrieben:
THB hat geschrieben:Nettes Statement am Rande von Thomas blug dazu in dem HackMeck-Video im Nachbarboard...)?
Uiuiui, das hier ist aber ein stream of consciousness ;)
Was sagt TB zu was?
TB sagt da was zum Einspielen - er hat gerade eine frische Blu '61 -oder wie die heisst- dabei....
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Manuel
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Re: Vintage

Beitrag von Manuel » Sonntag 31. Mai 2015, 15:42

vagabund hat geschrieben:Dann mach´ mal ´ne Thread auf, Manuel ;-)
Done! Im internen Bereich in der Kneipe ...
Grusz,

Manuel

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Ich mag E-Gitarren, Röhrenverstärker und Effektgeräte, Hauptsache nicht zu teuer ... ;)

espedro

Re: Vintage

Beitrag von espedro » Sonntag 31. Mai 2015, 17:38

Diet hat geschrieben:
Daraus könnte man den Schluß ziehen:
- Die Vintage Gitarre ist per se besser bzw. Vintage Gitarre an sich ist besser als neu.

Gruß Diet
Nee, sehe ich nicht so.
Es spielt keine Rolle, ob alt oder neu, gut muss sie sein.
"Gut" in dem Sinne, das sie (mich) zum spielen animiert, und ich Spaß daran habe.

Ich besitze ja zwangsläufig ( nun, eben altersbedingt :cry: ) einige "Vintage"- Gitarren, z.B. eine SG Special: Hab ich mir als 17jähriger 1969 zu Weihnachten geschenkt. Erst war se neu, dann gebraucht, anschließend verremmelt, heute "Vintage". Alles Käse. :irre01: Ich fand sie gut, als ich sie kaufte, und find sie heute immer noch gut. Punkt.

ES 345: ne rote ES war immer meine Traumgitarre. Mitte / Ender der 70er habe ich eine "Gebraucht" erstanden. War in einem odentlichen Zustand, und ist sie heute noch. Was ist das heute? War gebraucht, ist gebraucht, wird weiterhin gebraucht. Vintage? Kappes!!!

Les Paul zählt nicht, ist ne 92er, also sozusagen flammneu. Oder? :kopf_kratz01:

Meine erste E-Gitarre habe ich auch noch: Eine ES - Weißderteufelwas - Kopie von Klira. Hab ich 1966 zu Weihnachten bekommen :) Ist ziemlich dran rumgebastelt worden, ist heute (und seit etlichen Jahren) eine gut spielbare Gitarre. Ist die Wintitsch oder alt? Keine Ahnung.

Im letzten Frühjahr war ich nochmal in Hamburg im No.1( da habe ich damals meine SG gekauft) und musste mich unbedingt in der Abteilung alt und teuer ausgiebig umsehen. Natürlich hatte ich als erstes eine ES 335 in Rot in den Fingern. Schätzungsweise Ender 60, Anfang 70. Das war eine sehr schöne Gitarre. Die Töne sprangen da fast von alleine heraus. Ähnlich, wie bei meiner 345. Wäre ein Grund gewesen, die zu kaufen. Preis um Viereinhalb. Dann ware da noch 2 neue Paulas: beide in Lemondrop, die eine mit wunderschöner Tigerahorndecke, die Andere in Plain Maple, also deutlich schmuckloser. Hat auch nur die Hälfte von der Anderen gekostet, also so um Viereinhalb. Die "Schöne war eine Duane-Allman-Sign., die "billige" eine Warren-Haynes-Sign.
Beide absolut gut gearbeitet und eingestellt. Die "teurere" klang nach einer guten Les Paul. Aber aus der "billigen" sprangen die Töne genau so gut raus, wie aus der alten ES. Das wäre dann auch etwas für mich gewesen. Leider gab meine Karte nicht so viel her. Ich hätte sie beide kaufen müssen.

Also: Egal ob alt oder neu: GUT muss se sein!

Noch was zum Begriff "Vintage": Ich habe eine Weile auf der Insel gewohnt und gearbeitet, und da auch die Sprache gelernt. Da dort auch viel Gegend in der Landschaft war, habe ich mich von Kollegen beraten lassen, was ich mir ansehen sollte. Da fiel auch öfter der Begriff "Vintage". Ich musste dann fragen, was das bedeutet. Die Antwort war: More than 500 years old, and a noisy ghost is living in.
Ich habe noch keine E-Gitarregesehen, die annähernd 500 Jahre alt ist. Und für den Poltergeist darin würde sich auch jeder bedanken....

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Wizard
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Re: Vintage

Beitrag von Wizard » Sonntag 31. Mai 2015, 19:26

Gut geschrieben mit viel Wahrheit drin Bild
Gruß Peter

immer noch aktuell: >>> leben und leben lassen <<<

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guitman
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Re: Vintage

Beitrag von guitman » Sonntag 31. Mai 2015, 23:57

Diet hat geschrieben:das sind genau die Feinheiten, auf die ich hinaus will in diesem Thread :)

die Sätze würden bedeuten, wer ein neues Instrument gleicher Art zum gleichen Preis eines alten "Vintage" Exemplars kauft, der macht was falsch?

Was bringt Dich zu der Meinung?
Eine 330 bekommt man wohl wirklich neu und alt für 3500.
Wer in diesem Fall die neue kauft ist also "selbst" Schuld? :D
Ich habe in den letzten Jahren die Möglichkeit gehabt, viele alte Gitarren intensiv zu testen und mit bereits (aus vielen gleichartigen) selektierten richtig guten neueren Gitarren zu vergleichen. Vielfach bei mir zu Hause mit meinem Equipment in bekannter Umgebung. Es gab immer ein Vintage-Instrument, das besser klang. Bedeutet: der Ton war voll, lebendig, charaktervoll, ausgewogen über die Frequenzbereiche, füllte den Raum, klang niemals flach und dünn - egal, wie die Potis standen. Für sich gesehen gut klingende neuere Instrumente klangen dagegen dünner, kleiner, eingeschränkter, oft charakterloser (flach, nicht so lebendig) - je nach Potistand sogar erschreckend dünner.
Die Bespielbarkeit der alten Gitarren war dabei immer mindestens gut.

Von daher ist meine persönliche Erfahrung, dass ich für den besten Klang immer eine alte Gitarre gefunden habe und diese vorziehen würde.
Natürlich kann ich mir auch keine 200.000 Euro Les Paul leisten, so dass ich da mit einer neueren Paula vorlieb nehmen muss. Diese sind für sich genommen sehr gute Gitarren, aber eben nicht die im direkten Vergleich bestklingenden.

Bei der ES-330 war es so, dass ein Freund eine sehr gut klingende 1967er hatte, von denen letztes Jahr diverse für unter 4.000 Euro zu haben waren. Alle in Musikgeschäften angespielten neuen Modelle (die auch bis ca. 3.800 Euro kosteten) waren dagegen relativ schwer und klangen lebloser, flacher. Besonders akustisch war der Unterschied drastisch. Auch daher rührt meine Erfahrung und letztlich Meinung, dass man bei manchen Modellen für den (fast) gleichen Preis eine besser klingende alte Gitarre bekommen kann (und nehmen sollte, da zudem i.d.R. weniger Wertverlust).
Fender Masterbuilt Gitarren sind oft tolle Instrumente, kosten neu inzwischen bis ca. 7.500 Euro. Dafür bekommt man u.U. auch bereits einen alten Player. Gibson ES-335 kosten inzwischen neu bis ca. 6.000 Euro . Dafür bekommt man 335er aus den späten Sechzigern. Ein Vergleich lohnt sich m.E..

Diet hat geschrieben:Die neue ist Dir zu teuer. Du bekommst diese Gitarre aber nun mal alt oder neu nur zu diesem Preis.
Und es ist im Grunde die gleiche Gitarre. Warum ist Dir die alte nicht zu teuer?
Vorweg: Ich suche immer die Gitarre mit dem besten Klang, die ich auch aktiv spielen kann. Die neue ist mir dann zu teuer, wenn sie schlechter klingt als eine alte Gitarre zum gleichen Preis (auch, weil die neue - sobald ich den Laden verlassen habe - erheblichen Wertverlust erleidet). Wenn eine neue 1000-Euro-Gitarre besser klingt als ein altes 10000-Euro-'Vintage-Schätzchen', dann nehme ich die neue Gitarre. Immer jeweils vorausgesetzt, dass die Bespielbarkeit gut ist.

Diet hat geschrieben:Daraus könnte man den Schluß ziehen:
- Die Vintage Gitarre ist per se besser bzw. Vintage Gitarre an sich ist besser als neu.
Nein, den Schluß ziehe ich nicht per se, sondern es ist nur meine persönliche Erfahrung für die Modelle, die mich interessierten (ES, Junior, Strat, Tele, LP). Nicht jeder hat zudem die Testmöglichkeiten, wie ich sie glücklicherweise hatte/habe.

Diet hat geschrieben:Also wie kommst Du zu so einer Aussage?
Lieber vintage kaufen, weil es eben vintage ist?

Nein, eine Schrottgitarre ist eine Schrottgitarre. Was da teilweise für Preise aufgerufen werden, nur weil es alt und vermeintlich selten ist, geht ins Lächerliche. Sicher, die Anbieter spekulieren oft auf Unkenntnis und wahrscheinlich auch die Gier der Käufer, ein sich wertsteigerndes Schnäppchen zu bekommen.

Und, auch wenn es etablierte Marktpreise (Anzeigen, Ebay, Price Guides) gibt, kaufe ich deswegen noch lange keine mäßig bespielbare, unspektakulär-mittelmäßig klingende Vintage-Gitarre beim großen Vintage-Händler zu eben diesem Marktpreis, nur weil es vielleicht das einzige gerade verfügbare Instrument dieses Modells am Markt ist.
Z.B. bei manchen Gretsch-Modellen tue ich mich schwer, eine alte Gitarre zu kaufen, auch wenn diese besser klingt als eine neue. Die Bespielbarkeit hält mich davon ab.

Diet hat geschrieben:Spielt Wertverlust da eine Rolle? Die Alte wird nicht mehr billiger, im Gegenteil, das ist wohl ein Argument. Aber sonst?
Man bekommt für das gleiche Geld etwas neues, ungebrauchtes... und in ein paar Jahren ist die neue auch alt.

In der Tat haben alte und auch gebrauchte Gitarren ihren Wertverlust bereits hinter sich und befinden sich u.U. sogar in einer wertsteigernden Phase. Es gibt ja Faustregeln á la "Neupreis - 25, 30, 40, 50 Prozent (je nach Hersteller)", aber da könnten die aktuelle Hochpreispolitik von Gibson und Fender (und der schwache Euro) sowie generell steigende Neupreise bewirken, dass man für seine z.B. 10 Jahre alte Les Paul/Strat/Tele etc. inzwischen sogar den damaligen Neupreis bekommt. Als Verkäufer bekomme ich deswegen heute vermutlich mehr für Gitarren aus den letzten Jahren als noch vor ein, zwei Jahren.


Letztlich hängt es auch vom eigenen finanziellen Spielraum ab. Ich klinge auch gut mit 500-Euro-Gitarren, die zudem oft top bespielbar sind.
Aber Klang, Vibe (das viel zitierte Mojo) und oft auch die Bespielbarkeit (wobei ein toller Klang ja neben dem Hals auch zu besserer Bespielbarkeit führt) von alten Gitarren erhöhen den Spielspaß spürbar, so dass ich nachvollziehen kann, wenn Spieler Vintage-Gitarre bevorzugen.

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