Großer Paula-Check

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Manuel
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Großer Paula-Check

Beitrag von Manuel » Sonntag 31. Mai 2015, 14:46

Tach zusammen!

Ein werter Musiker- und ehemaliger Foren-Kollege hat in letzter Zeit einige Versuchsreihen zum Thema "billige und teure paula-artige Gitarren" gemacht, die zum Ziel hat, festzustellen, in wie weit sein persönlich-subjektiver Eindruck, dass Epiphone-Gitarren derzeit qualitativ Gibson-Gitarren gleichwertig bzw. sogar überlegen sind, stimmt oder nicht. Das soll hier kein Gibson-Bashing oder Epi-Glorifizierung werden!

Er hat 8 Aufnahmen aller paula-ähnlicher Gitarren, die er besitze, gemacht (paula-ähnlich bedeutet: Solid-Body-Gitarre mit eingeleimtem Hals aus Mahagoni oder dreistreifigen Ahorn, Palisander Griffbrett, Mahagoni-Body, Humbucker oder P90-Pickups).

Er bat mich die 8 Soundfiles im Forum zu veröffentlichen, mit der Bitte, dass wir einfach unsere Eindruck schildern mögen. Es geht nicht darum, zu zeigen, wer die Epiphone von der Gibson und die Custom Shop von der Norlin unterschieden kann. Es geht einfach nur darum, unabhängige und subjektive Meinungen zu bekommen, die sehr hilfreich wären, ein Bild der derzeitigen Qualitätslage bei paula-ähnlichen Gitarren zu zeichnen.

Noch kurz zu den Soundfiles:
Um sie nachvollziehbar zu machen, hat er alle mit genau derselben Konfiguration aufgenommen, d.h. alle Gitarren auf dem Hals-PU, alle mit derselben Saitenstärke.

Paula 1

Paula 2

Paula 3

Paula 4

Paula 5

Paula 6

Paula 7

Paula 8

Ich habe den Vergleich schon gemacht und meine beiden Favoriten sind sehr lustig, denn sie sind die beiden Nicht-Gibson/Epis, eine davon eher im unteren Preissegment, die andere in der gehobenen Preisklasse.

Ich persönlich würde ne Paula aber eher bei Rhytmus-Arbeit beurteilen wollen, als beim Solo-Gefuddel.
Mir sind da ordentliches Pfund unter rum und trotzdem kein Gematsche/gute Saitentrennung wichtig,
auch bei hohen Gain-Settings. Na ja, punkrockender Gitarrenverhauer halt ... ;-)

Viel Spaß bei "mitanalysieren", danke für eure Hilfe!
Grusz,

Manuel

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Ich mag E-Gitarren, Röhrenverstärker und Effektgeräte, Hauptsache nicht zu teuer ... ;)

Fantomas

Re: Großer Paula-Check

Beitrag von Fantomas » Sonntag 31. Mai 2015, 15:18

Naya, nimmt sich alles nicht so viel...

Wenn ich mich spontan entscheiden müßte: Paula2. Klingt für mich am ausgewogensten. Gefolgt von Paula 6 und 7 .

Gruß, Ede

espedro

Re: Großer Paula-Check

Beitrag von espedro » Sonntag 31. Mai 2015, 16:23

Manuel hat geschrieben: Ich habe den Vergleich schon gemacht und meine beiden Favoriten sind sehr lustig, denn sie sind die beiden Nicht-Gibson/Epis,
eine davon eher im unteren Preissegment, die andere in der gehobenen Preisklasse.

Ich persönlich würde ne Paula aber eher bei Rhytmus-Arbeit beurteilen wollen, als beim Solo-Gefuddel.
Mir sind da ordentliches Pfund unter rum und trotzdem kein Gematsche/gute Saitentrennung wichtig,
auch bei hohen Gain-Settings. Na ja, punkrockender Gitarrenverhauer halt ... ;-)

Viel Spaß bei "mitanalysieren", danke für eure Hilfe!
Tach Manuel,
im ganzen ist das nicht mein Sound. Britisch hört sich bei meinem ollen NTB AC 30 etwas anders an.
Irgendwie hört sich alles etwas "angestrengt" an ( also so, als würde ich versuchen, aus einer mies klingenden und schlecht eingestellten Strat versuchen, ein paar vernünftige Töne rauszudreschen). :tuete01:
Am wenigsten schlecht leben könnte ich mit 8 und dann mit 3. ;)
Ich kann aber im Moment nur mit den Läpptoppquäken abhören, mit richtigen Lautsprechern ist es vielleicht etwas besser. Aber ich denke, das würde am Ergebnis kaum etwas ändern.

Ein paar Rhytmus- Files wären besser gewesen, da stimme ich dir zu. Da wäre besser zu hören, ob eine Fidel matscht, oder hörbare Akkorde rauskommen.

Aber meine Meinung zählt eigentlich nicht, ich bin ja kein Sound - Gourmet, eher hörtechnischer Legastheniker :oops:

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Re: Großer Paula-Check

Beitrag von bluesation » Sonntag 31. Mai 2015, 18:39

Mein Fav: Nr. 3 :boing01: War beim ersten Durchören schon klar, also auf Anhieb.

Klar, die Sounds liegen innerhalb einer Range, daher sehr ähnlich bei dem Ausgangsmaterial. Unterschiede sind aber schon auszumachen.
Ich bin ja ein großer Freund von solchen Blindverkostungen. Nur so sind die meisten Vorurteile aus dem Weg zu räumen.
So sollte man auch Gitarren kaufen, mit Augenbinde, nur fühlen und hören.
Zuletzt geändert von bluesation am Sonntag 31. Mai 2015, 21:56, insgesamt 1-mal geändert.
Gruß Tom

Duke

Re: Großer Paula-Check

Beitrag von Duke » Sonntag 31. Mai 2015, 20:50

Mein Favorit wäre wohl die 8, wobei alle wirklich nicht schlecht klingen...

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Re: Großer Paula-Check

Beitrag von Magman » Montag 1. Juni 2015, 10:15

Sehr schöner Vergleich :thumbsup03: Da hat der Kollege sich aber Arbeit gemacht. Also nach 5-fachem durchhören ist mein Favorit mit groooßem Abstand die No3. Ich könnte wetten das dies P90 Pickups sind denn der Ton lebt, hat Bottom, Knochen und reichlich Obertöne. Ein PAF kann das IMO nicht so gut. Das wäre mein favorisierter Les Paul Tone :thumbs:

Bin gespannt auf die Auflösung 8-)


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Re: Großer Paula-Check

Beitrag von Batz Benzer » Montag 1. Juni 2015, 10:47

Moin,

ich hab mir den Vergleich jetzt gestern ein paar und heute morgen noch ein Mal gegeben und komme für mich zum Schluss: Der Verändern des (virtuellen) Mikrowinkels alleine brächte mehr Unterschiede zutage als das Wechseln der Gitarre. Würde eine Gitarrenspur mitten im Spiel gegen die nächste ausgetauscht - ich glaube, das würde niemand bemerken.

Manche Aufnahmen klingen latent knochiger als die anderen, Spur 3 hat am meisten "Saft" und Obertöne, was aber auch einfach bloß am Gain liegen könnte (PU näher an den Saiten).

Ich habe solche Vergleichstest ja auch schon häufiger gemacht und Euch zu Gehör gebracht; jedes Mal war mir die Hauptlehre, dass der Faktor Gitarre in der Klangkette nicht wirklich entscheidend ist. Wobei das so nicht ganz richtig ist: Ich glaube nämlich, dass es einen Unterschied macht, wie wohl man sich mit dem jeweiligen Instrument fühlt, wie sehr also die Haptik beeinflusst; fühlt sich die Gitarre besser an, spielst Du auch anders und klingst in der Regel besser, z.B. lockerer und entspannter.

Und da dies für mich immer noch der wichtigste Faktor ist, bringt mir der rein akustische Vergleich leider nicht so viel.

Dennoch mag ich mich für die Mühe herzlich bedanken! :thumbsup03:

Lieben Gruß sowie einen guten Start in die Woche,

Batz. :smoke01:
"Lennon was the soul of the Beatles, Harrison was the spirit, Paul was the heart, and Ringo was the drummer."

- George Martin

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Re: Großer Paula-Check

Beitrag von Diet » Montag 1. Juni 2015, 11:04

Hi,

ich hab zwei Mal mit Kopfhörern durchgelauscht.

meine Favoriten sind 3 und 8.
Die sind aber in diesem Kontext fast auch am weitesten auseinander,
sozusagen die beiden Enden der Soundwurst :)

3 höre ich als eigentlich am wenigsten "Paula-ig" raus.
Martin schreibt dazu, das könnte auch ein P90 sein. Das höre ich auch so!
Das ist irgendwie frischer und transparenter.
Optisch hab ich dazu subjektiv eine Gold Top mit P90 vor Augen.
Oder aber auch die Gibson Paula aus den Siebzigern mit Ahornhals und großer Kopfplatte, die einem Freund von mir gehört.
Der hab ich einen Testbericht in meiner Website spendiert, die geht auch in diese Richtung.
http://www.guitartest.de/Lubbys%20Les%20Paul.htm

8 ist für mich die typische Paula-Sahne mit den schönsten Obertönen und der schönsten
Tonentwicklung in diesem Feld. Aber nur, weil ich mich jetzt unbedingt entscheiden wollte!
Andere Beispiele sind da seeehr seeehr nah dran.
Dazu kommt mir als Bild eine ganz normale Burst Paula mit PAFs in den Sinn.

Aber ob so ein single notes MP3 Ding wirklich so viel über die Qualität der Gitarren aussagt?
Ich glaube nicht. Gut ist dabei aber auf jeden Fall schon mal, dass die Optik weg ist.
Das Auge hört nämlich gewaltig mit, glaube ich. Viel mehr, als wir wahrhaben wollen ;) :)

Bin seeehr gespannt, was für Gitarren sich in den Beispielen verbergen :banana01:

Gruß Diet

P.S.: Nachtrag: Hab jetzt gerade Batzis Post gelesen und finde, das stimmt total, was er da schreibt.

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FretNoize
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Re: Großer Paula-Check

Beitrag von FretNoize » Montag 1. Juni 2015, 11:14

Batz Benzer hat geschrieben:jedes Mal war mir die Hauptlehre, dass der Faktor Gitarre in der Klangkette nicht wirklich entscheidend ist.
Bei higher gain glaub ich das auch, aber bei low gain? Ich müßte mal ein Vergleich von meiner Magman-Twangcaster mit meiner Tele Nr.1 machen, ich bilde mir da ganz gehörige Unterschiede ein. Allein dadurch, daß die AreaT-PUs mehr beissen als die Ray Gerolds.
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Diet
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Re: Großer Paula-Check

Beitrag von Diet » Montag 1. Juni 2015, 11:15

bluesation hat geschrieben: So sollte man auch Gitarren kaufen, mit Augenbinde, nur fühlen und hören.
Hi,

klar, das stimmt!

Aber bei Bühnengitarren sollte man auch andere Dinge berücksichtigen.
Sonst steht man vielleicht z.B. plötzlich mit einer Burns Bison da. :o :shock: :?

;)

Gruß Diet
P.S.: Äh, falls jemand so ein Ding hat... ist natürlich alles Geschmackssache :geek: :mrgreen:

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