Les Paul RI... oder wie auch immer...

Alles über Stromruder
Mintage
Beiträge: 2165
Registriert: Samstag 7. März 2015, 14:50

Re: Les Paul RI... oder wie auch immer...

Beitrag von Mintage » Samstag 21. März 2015, 17:54

Diet hat geschrieben:
Mintage hat geschrieben: Die drastischen Holz-Einfuhrbedingungen in Deutschland (in Europa wird das lockerer gehandhabt..) werden dazu führen, das die hiesigen Gitarrenbauer neue Hölzer "entdecken" müssen, die klanglich an die "Klassiker" heranreichen.

Sonnige Grüße
Hi,

die sind schon heftig dabei oder zumindest auf der Suche, würde ich sagen.
Ich hatte hier z.B. kürzlich eine Gitarre aus Fichte, Birne, Kirsche und Zwetschge von einem deutschen Gitarrenbauer .
Alles verbaut in einer Gitarre wohlgemerkt! :)
Klang übrigens für mich sehr gut.

Gruß Diet
Moin,

ich habe das Gefühl, das die Acoustic-Gitarren-Anbieter da schon viel weiter sind: ich habe vor mehr als 10 Jahren verschiedene Gitarren von Martin Seeliger (Lakewood) gespielt, die u.a. Kirsche oder Birnbaum als Boden- und Zargenholz hatten.
Dieser Klang war einer "klassischen" Westerngitarre (Boden u. Zargen aus, Mahagony/Palisander/Ahorn) absolut ebenbürtig :P

Bei den E-Gitarren habe ich immer das Gefühl, das es eher die Gitarristen sind, die "hölzerne Neuentwicklungen" bremsen, da sie "klanglich erzkonservativ" sind (mir fällt da kein besserer Begriff ein..).

So gesehen muß man um den Gitarrenbau-Nachwuchs aus Deutschland keine Sorgen haben - den haben eher die "Klassiker" mit ihren Riesen-Stückzahlen ;)

Grüße

Benutzeravatar
Diet
Beiträge: 7368
Registriert: Dienstag 21. Oktober 2014, 21:32
Kontaktdaten:

Re: Les Paul RI... oder wie auch immer...

Beitrag von Diet » Samstag 21. März 2015, 17:59

MiBe hat geschrieben:
Diet hat geschrieben:
Hi,

die sind schon heftig dabei oder zumindest auf der Suche, würde ich sagen.
Ich hatte hier z.B. kürzlich eine Gitarre aus Fichte, Birne, Kirsche und Zwetschge von einem deutschen Gitarrenbauer .
Alles verbaut in einer Gitarre wohlgemerkt! :)
Klang übrigens für mich sehr gut.

Gruß Diet

Ja der Rainer baut feines Zeug... :banana03:
Hi,

nee, das war der Gregor! :)
Aber nicht der Hilden, der baut ja nich ;)

Gruß Diet

Benutzeravatar
MiBe
Beiträge: 701
Registriert: Donnerstag 16. Oktober 2014, 17:29
Wohnort: Nordbaden

Re: Les Paul RI... oder wie auch immer...

Beitrag von MiBe » Samstag 21. März 2015, 18:06

Schön, das sich auch Andere da Gedanken machen.

Rainers "VorDerHaustürHolzGitarren" konnte ich ja schon testen. Sehr feines zeug. :thumbsup02:
One Life. Live it.

Gruß, Michael

THB
Beiträge: 1487
Registriert: Donnerstag 23. Oktober 2014, 20:53

Re: Les Paul RI... oder wie auch immer...

Beitrag von THB » Montag 23. März 2015, 18:38

Ich hab ja nun einiges hier gelesen.

Wie ist das? Warum klingt Hals A mit Erlenbody A Scheisse, hingegen mit Erlenbody B schweinegeil?
WIMRE ist Resonanz eine Sache der Dichte und vor seligen Zeiten in Oranje gab es mal eine Diskussion darüber, das Stve Vai so seine Instrumente aussucht (Resonanz des Halses muss zum Body passen).... ich habe bei meinen diversen Strats und Teles ein Hin- und Hergetausche hinter mir und bin aus diesem Grund extrem vorsichtig, mir unangespielt ein Instrument zu gönnen (es sei denn, es liegt im Budget-Bereich mit Rückgaberecht...)...

Meine bislang heftigste Erfahrung von Mismatch war eine Hipshot-Trilogy-Bridge, welches auf drei Strats gar nicht klang (schade wg. der Löcher), auf der vierten sich als Klangwunder entpuppte.....
"Let me explain something about guitar playing.
Everyone's got their own character.
Everyone's approach to what can come out of six strings is different from another person, but it's all valid. "
Jimmy Page

partscaster
Beiträge: 3300
Registriert: Dienstag 21. Oktober 2014, 19:58

Re: Les Paul RI... oder wie auch immer...

Beitrag von partscaster » Montag 23. März 2015, 19:04

THB hat geschrieben:
Wie ist das? Warum klingt Hals A mit Erlenbody A Scheisse, hingegen mit Erlenbody B schweinegeil?
Viele "Experten" wollen es nicht wahrhaben, aber es ist auch immer eine große Portion Glück und Zufall dabei! Ich bin sicher, dass man in gewissen Grenzen Tendenzen vorbestimmen kann, aber ein Endergebnis vorhersagen halte ich für genause unmöglich wie eine Formel für den ultimativen Hit!

Grüße
Michael

Benutzeravatar
Batz Benzer
Beiträge: 19384
Registriert: Montag 13. Oktober 2014, 18:18
Wohnort: Sonic Marshall City

Re: Les Paul RI... oder wie auch immer...

Beitrag von Batz Benzer » Montag 23. März 2015, 19:26

Wir haben hier in Bonn einen Gitarentüftler, der mit einfachsten Mitteln seeehr viel ausprobiert hat und mir mal seine Theorie zu diesem Thema erzählt hat, die ich seitdem in der Praxis zu überprüfen versuche:

Er meint, es kommt auf den Schwingungsverlauf an: Wenn das Holz, der Verlauf der Kapillare, von Hals und Korpus in dieselbe Richtung ausgerichtet ist, dann wird die Schwingung optimal übertragen und es klingt. Ist dieser konträr, klingt es eben weniger gut bis gar nicht.

Das würde auch erklären, weshalb ein anständig geleimter Bruch kaum bis keine klanglichen Auswirkungen hat.

Ich könnte mir vorstellen, dass diese Betrachtung etwas zu absolut ist, aber das Verhältnis, der Winkel der Holzausrichtung, durchaus für das mehr oder weniger geglückte Zusammenspiel von Halz und Korpus verantwortlich zeichnet.

Wie gesagt, ich konnte mir diese Theorie bislang weder zueigen machen noch widerlegt sehen; was meint Ihr...? - Ede, was sagt der Gitarrenbauer...?

Lieben Gruß,

Batz.
"Lennon was the soul of the Beatles, Harrison was the spirit, Paul was the heart, and Ringo was the drummer."

- George Martin

Benutzeravatar
telly45
Beiträge: 5443
Registriert: Dienstag 21. Oktober 2014, 23:32
Wohnort: Churchtown in the Munich outback
Kontaktdaten:

Re: Les Paul RI... oder wie auch immer...

Beitrag von telly45 » Montag 23. März 2015, 19:31

Zu der Überzeugung komme ich mittlerweile auch immer mehr :shock: . Mit meiner RBC Tele hatte ich wohl Glück, auch wenn sie sich klanglich tatsächlich anders entwickelt hat als ich es mir vorgestellt habe, also statt gediegenem Twang eher dreckiger Rock :roll: . Aber mir gefällts und das ist das wichtigste!

Hingegen eine Strat aus Göldo Parts, die ich mal hatte, war - na ja sagen wir mal ok. Eine Diego hingegen richtig gut, also gleiche Firma, gleiche Parts. Beides übrigens von Fachleuten zusammengeschraubt! Es ist halt sehr verlockend, ich habe ja doch sehr konkrete Vorstellungen, was eine Gitarre so alles haben soll und wie sie klingen soll. Das können die wenigsten Serienmodelle liefern. Ebenso Halsdimensionen, da sind halt die Variationen schier unendlich, wenn ich zum Gitarrenbauer gehe. Aber ich zweifle mittlerweile auch daran, dass man tatsächlich voraussagen kann, was da hinterher rauskommt.
Zuletzt geändert von telly45 am Montag 23. März 2015, 20:33, insgesamt 1-mal geändert.
Gruß Rainer

THB
Beiträge: 1487
Registriert: Donnerstag 23. Oktober 2014, 20:53

Re: Les Paul RI... oder wie auch immer...

Beitrag von THB » Montag 23. März 2015, 20:08

Batz Benzer hat geschrieben:Wir haben hier in Bonn einen Gitarentüftler, der mit einfachsten Mitteln seeehr viel ausprobiert hat und mir mal seine Theorie zu diesem Thema erzählt hat, die ich seitdem in der Praxis zu überprüfen versuche:

Er meint, es kommt auf den Schwingungsverlauf an: Wenn das Holz, der Verlauf der Kapillare, von Hals und Korpus in dieselbe Richtung ausgerichtet ist, dann wird die Schwingung optimal übertragen und es klingt. Ist dieser konträr, klingt es eben weniger gut bis gar nicht.

Das würde auch erklären, weshalb ein anständig geleimter Bruch kaum bis keine klanglichen Auswirkungen hat.

Ich könnte mir vorstellen, dass diese Betrachtung etwas zu absolut ist, aber das Verhältnis, der Winkel der Holzausrichtung, durchaus für das mehr oder weniger geglückte Zusammenspiel von Halz und Korpus verantwortlich zeichnet.

Wie gesagt, ich konnte mir diese Theorie bislang weder zueigen machen noch widerlegt sehen; was meint Ihr...? - Ede, was sagt der Gitarrenbauer...?

Lieben Gruß,

Batz.
Interessant, wenn man Detailfotos der No.1 von Jimi Page sieht: starke Längsmaserung der Decke bei Flamed Maple Top (einige Schwarz-Weiss-Fotos zeigen dass sehr duetlich.). Mir ist so etwas noch nie so deutlich aufgefallen....
"Let me explain something about guitar playing.
Everyone's got their own character.
Everyone's approach to what can come out of six strings is different from another person, but it's all valid. "
Jimmy Page

partscaster
Beiträge: 3300
Registriert: Dienstag 21. Oktober 2014, 19:58

Re: Les Paul RI... oder wie auch immer...

Beitrag von partscaster » Montag 23. März 2015, 20:32

Batz Benzer hat geschrieben:
Ich könnte mir vorstellen, dass diese Betrachtung etwas zu absolut ist, aber das Verhältnis, der Winkel der Holzausrichtung, durchaus für das mehr oder weniger geglückte Zusammenspiel von Halz und Korpus verantwortlich zeichnet.
Vorstellbar ist das auf jeden Fall! Es müsste halt mal einer einen Body mit "stehender" Maserung bauen, um zu sehen, wie das so schwingt.

Ich habe für mich rausgefunden, dass mir Gitarren mit besonders starkt gemaserten (Vogelaugen, Flammen etc.) Hälsen meistens nicht so richtig gefallen. Schlaaach mich tot, aber ich bilde mir ein, dass die Instrumente dadurch "härter" und "unbeweglicher" klingen... mit vielen Hochmitten... irgendwie! Dabei ist das optisch so schön anzuschauen.

Grüße
Michael

Benutzeravatar
Diet
Beiträge: 7368
Registriert: Dienstag 21. Oktober 2014, 21:32
Kontaktdaten:

Re: Les Paul RI... oder wie auch immer...

Beitrag von Diet » Montag 23. März 2015, 22:53

Batz Benzer hat geschrieben:Wir haben hier in Bonn einen Gitarentüftler, der mit einfachsten Mitteln seeehr viel ausprobiert hat und mir mal seine Theorie zu diesem Thema erzählt hat, die ich seitdem in der Praxis zu überprüfen versuche:

Er meint, es kommt auf den Schwingungsverlauf an: Wenn das Holz, der Verlauf der Kapillare, von Hals und Korpus in dieselbe Richtung ausgerichtet ist, dann wird die Schwingung optimal übertragen und es klingt. Ist dieser konträr, klingt es eben weniger gut bis gar nicht.

Das würde auch erklären, weshalb ein anständig geleimter Bruch kaum bis keine klanglichen Auswirkungen hat.

Ich könnte mir vorstellen, dass diese Betrachtung etwas zu absolut ist, aber das Verhältnis, der Winkel der Holzausrichtung, durchaus für das mehr oder weniger geglückte Zusammenspiel von Halz und Korpus verantwortlich zeichnet.

Wie gesagt, ich konnte mir diese Theorie bislang weder zueigen machen noch widerlegt sehen; was meint Ihr...? - Ede, was sagt der Gitarrenbauer...?

Lieben Gruß,

Batz.
Hi Batz,

das klingt irgendwie plausibel, finde ich.
Also so theoretisch jetzt ;)
Sozusagen barrierefrei und stromlinich :)

Gruß Diet

Antworten