Mintage hat geschrieben:Moin Roland,
ich hatte das Glück, mehrmals mit absoluten Profis bzgl. Tontechnik zusammenzuarbeiten, d.h. diese begleiten beruflich die gut zahlenden Künstler unseres Landes: ich hatte meine Acoustic-Gitarre (mit aktivem Fishman-Pickup) sowie mein Boss AD-3 Vorschaltgerät dabei (wg. evtl. Brumm). Beim Aufbau/Soundcheck wurde ich gefragt, warum ich das Boss-Teil benutzen würde - anschließend verschwand es aus der Signalkette und die Gitarre wurde direkt in die DI-Box (BSS-AR133) gesteckt.
Der Sound war perfekt, die Einstellung am Mischpult linear (keine Anhebung/Absenkung von Höhen, Mitten, Bässen) und ich habe einen solchen Live-Klang so nie wieder erlebt !! (was auch der Tatsache geschuldet war, das die Qualität der PA, Mischpult u. Techniker einfach unglaublich waren...!). Es gab auch keine Rückkopplung auf der Bühne, egal wo ich rummarschierte...!
Seitdem benutze ich das Boss-Teil nur bei Gigs, wo ich mich quasi "selber" regeln muß - ist eine ordentliche PA incl. Techniker da, gehe ich mit der Gitarre direkt in die DI-Box - und der Sound klingt so, wie er muß, nach Steelstring
Grüsse
Rainer
Lieber Rainer, herzlichen Glückwunsch. Für mich beschreibt Dein tolles Erlebnis die rühmliche Ausnahme
Ich mache ja seit vielen Jahren recht professionell Musik, spiele selber manchmal auf wirklich großen Bühnen und mische selber 2 mal im Monat die Creme de la Creme der Akustikgitarristen bei uns im Kulturgut. Bisher sind mir in den vielen Gigs nur 3 Tontechniker untergekommen, die in der Lage waren, einen wirklich sehr guten Akustikgitarrensound zu mischen. Einer von dreien, ich weiss, das klingt unbescheiden, bin ich
Wirklich wichtig sind das Tonabnehmersystem und der Gitarrist und dessen Vorstellung, von seinem idealen Sound. Da gibts ja schon himmelweite Unterschiede. Ich glaube eine Strumminggitarren in einer Band zu mischen, ist ein ganz anderer Job, als z.b. einen Solo-Fingerstyler im Sound zu präsentieren.
Ich persönlich gehe da einen ähnlichen Weg wie Du, in dem ich meinen Sound zum "Mitnehmen" habe (aktuell mit dem Zoom A3, AER Compact 60).
Ansonsten versuch ich einfach, wenigst möglich in einen guten Grundsound einzugreifen, sondern nur die räumlich und spielerische Unzulänglichkeiten auszugleichen. Letzteres kommt bei den Profi kaum vor, auf der Openstage allerdings bin ich froh einen Compressor und Limiter bedienen zu können