Die Sache mit dem umgedrehten Single Coil

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Batz Benzer
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Die Sache mit dem umgedrehten Single Coil

Beitrag von Batz Benzer » Montag 11. Januar 2016, 12:51

Gemeinde,

nachdem ich mir in meine dritte Blus-Strat 57/62er PUs von Fender in die Hals- und Mitten-Position gedengelt hatte, blieb ein dritter aus dem erworbenen 3er-Satz übrig. Mein Schüler war interessiert und überdies vom Klang der Blug derart angetan, dass er mir den Pickup abgekauft hat.

Als er dann in der nächsten Stunde mit der entsprechenden Strat auflief, fiel mir etwas auf: Seine Staggering der Pole-Pieces sah irgendwie anders aus das bei meinen beiden Pickups! Hatte er etwa... den Single Coil um 180° verdreht eingebaut?

Als ich ihn darauf ansprach, verneinte er, das könne eigentlich nicht der Fall sein... um mir letzte Stunde zu gestehen, dass ihm der Sachverhalt keine Ruhe gelassen, er das Schlagbrett noch einmal gelöst und festgestellt hatte, dass der Pickup tatsächlich versehentlich falsch herum ins Pickguard geschraubt wurde.

Mittlerweile hat er den 57/62er "richtig" herum gedreht... und der Klangunterschied ist überdeutlich: Der Pickup klingt nun sehr viel fetter!

Das lies mich nachdenken... hatte Hendrix eigentlich die Pickups in seinen Strats seinerzeit gedreht oder im Werkszustand gelassen...? - Denn: "Falsch" gerum liefert der Single Coil ein stark entschlacktes, transparentes Bild im Bass, welches mich spontan an Jimi erinnert hatte und mir deutlich besser gefiel.

Hat jemand von Euch damit Erfahrung? - Weiß evtl. ein Hendix-Jünger hier, wie Jimi selbst es gehalten hatte...?

Über regen Austausch würde ich mich freuen!

Lieben Gruß,

Batz. :smoke01:
"Lennon was the soul of the Beatles, Harrison was the spirit, Paul was the heart, and Ringo was the drummer."

- George Martin

SilviaGold

Re: Die Sache mit dem umgedrehten Singe Coil

Beitrag von SilviaGold » Montag 11. Januar 2016, 13:59

Ich kann nur noch zufügen das ich mal gelesen habe: Hendrix hätte sehr dünne Bassaiten benutzt ... so ab 38er

partscaster
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Re: Die Sache mit dem umgedrehten Singe Coil

Beitrag von partscaster » Montag 11. Januar 2016, 14:02

Batz Benzer hat geschrieben:
Das lies mich nachdenken... hatte Hendrix eigentlich die Pickups in seinen Strats seinerzeit gedreht oder im Werkszustand gelassen...? - Denn: "Falsch" gerum liefert der Single Coil ein stark entschlacktes, transparentes Bild im Bass, welches mich spontan an Jimi erinnert hatte und mir deutlich besser gefiel.

Hat jemand von Euch damit Erfahrung? - Weiß evtl. ein Hendix-Jünger hier, wie Jimi selbst es gehalten hatte...?
Allen bekannten Berichten nach waren die Pickups so wie ab Werk gedacht. Deswegen gibts ja sogar Pickup Sets mit "Jimi Staggering" zu kaufen. Normalerweise hat man ja keinen Platz, die Pickups umzudrehen, ausser man hat ne Pool-Fräsung. Ich finde den Klang auch ganz reizvoll und schaue u.a. deswegen schon seit geraumer Zeit nach einer Leftie-Strat, die ich dann umgedreht spielen würde.

Was mich mal interessieren würde wäre, ob Fender bei der neuen Jimi Strat neben dem umkehren des Winkels beim Stegpickup auch das Staggering gedreht hat? :kopf_kratz01:
Das mit dem Stegpickup ist übrigens nicht Fenders Idee, das machen manche Gitarrenbauer schon lange. Neil Moss von Cold Chisel spielt schon seit Jahren mehrere Strats mit diesem Feature.

Grüße
Michael

partscaster
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Re: Die Sache mit dem umgedrehten Singe Coil

Beitrag von partscaster » Montag 11. Januar 2016, 14:05

SilviaGold hat geschrieben:Ich kann nur noch zufügen das ich mal gelesen habe: Hendrix hätte sehr dünne Bassaiten benutzt ... so ab 38er
Jo, angeblich 010, .013, .015, .026, .032 .038., damals kein wohl kein ungewöhnlicher Satz und laut einigen Quellen entstanden, weil die Musiker einfach die E-Saite tauschten und dann alle anderen Saiten eine Position nach oben rutschten. Dass das einiges ausmacht, kann man auch bei Rory Gallagher hören, der einen ähnlichen Satz benutzt hat.

THB
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Re: Die Sache mit dem umgedrehten Singe Coil

Beitrag von THB » Montag 11. Januar 2016, 21:28

Da Hendrix jede Menge Strats besessen haben soll, würde ich weitestgehend von "Stock" ausgehen. So Bastelorgien waren damals wohl eher ungewöhnlich.... Die Saiten werden wohl tatsächlich 010-013-015-026-032-038 gewesen sein - das ist der alte Fender 010er Rock and Roll Saitensatz, der zu der Zeit wohl das nonplusultra war...
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Re: Die Sache mit dem umgedrehten Singe Coil

Beitrag von Butterkräm » Dienstag 12. Januar 2016, 06:50

Als David Barfuß damals anfing mit Pickups vor ca. 15 Jahren oder so, da hatte er ein Hendrix-PU-Set im Programm, daß ich mir gekauft hatte für ca. 60 Euro! Dieses hatte eben die bewußt gedrehten Magnete, damit das der umgekehrten Gitarre Hendrix entsprach. Die Dinger klangen super, ich Idiot habe sie damals leider verkauft an einen Freund.
Grüße,
Hannes

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Re: Die Sache mit dem umgedrehten Singe Coil

Beitrag von Batz Benzer » Mittwoch 13. Januar 2016, 14:31

partscaster hat geschrieben: Normalerweise hat man ja keinen Platz, die Pickups umzudrehen, ausser man hat ne Pool-Fräsung.
HA! Gut, dass es das Forum gibt, hatte ich nämlich genau diese unmögliche Aktion vor; schade, eigentlich... :danke:
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Re: Die Sache mit dem umgedrehten Singe Coil

Beitrag von telly45 » Mittwoch 13. Januar 2016, 18:38

Batz Benzer hat geschrieben:
partscaster hat geschrieben: Normalerweise hat man ja keinen Platz, die Pickups umzudrehen, ausser man hat ne Pool-Fräsung.
HA! Gut, dass es das Forum gibt, hatte ich nämlich genau diese unmögliche Aktion vor; schade, eigentlich... :danke:
Wieso? Soweit reichen doch die Pole Pieces dann auch nicht ins Holz runter, oder :kopf_kratz01: ?

































:muahaha: :boing02: :undwech:
Gruß Rainer

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