Warmgespielte Amps klingen nicht immer besser?

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Ingolf
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Re: Warmgespielte Amps klingen nicht immer besser?

Beitrag von Ingolf » Montag 21. August 2017, 15:43

tommy hat geschrieben:
Ingolf hat geschrieben: Denn wenn das Profile am Sweetspot des Amps einmal erstellt ist, bleibt es ein für allemal so und verändert sich nicht mehr.
Allerdings sind ja aber auch hier Klangphänomene nicht auszuschließen, wenn sie von der angeschlossenen Endstufe und/oder den Lautsprechern verursacht werden.
Oder meintest Du mit Sweetspot den Kemper Zustand, wenn er zum Zeitpunkt der Profil Erstellung schon richtig warmgelaufen ist? Dann allerdings könnte es im Umkehrschluß ja im kalten Zustand wiederum zu Klangeinbußen kommen.

Ich glaube, keine Verstärker/Lautsprecher Kombination, die in wechselnden thermischen Belastungsbereichen gefahren werden, sind in der Lage, ein völlig lineares Klangniveau zu halten.
Nee, der Kemper reproduziert ja nur das Profile, und von dieser Seite her sind solche Klangphänomene dann schonmal auszuschließen.
Und da ja viele, mich eingeschlossen, zur Verstärkung stark überdimensionierte Breitband- Monitorboxen zum Lautmachen benutzen, gibt es diese Speakereffekte auch nicht.
Wenn wir Gitarrenboxen benutzen, dann natürlich schon. Gitarrenspeaker werden im Vergleich halt deutlich stärker belastet.

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tommy
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Re: Warmgespielte Amps klingen nicht immer besser?

Beitrag von tommy » Montag 21. August 2017, 17:25

Ingolf hat geschrieben:
tommy hat geschrieben:
Ingolf hat geschrieben: Denn wenn das Profile am Sweetspot des Amps einmal erstellt ist, bleibt es ein für allemal so und verändert sich nicht mehr.
Allerdings sind ja aber auch hier Klangphänomene nicht auszuschließen, wenn sie von der angeschlossenen Endstufe und/oder den Lautsprechern verursacht werden.
Oder meintest Du mit Sweetspot den Kemper Zustand, wenn er zum Zeitpunkt der Profil Erstellung schon richtig warmgelaufen ist? Dann allerdings könnte es im Umkehrschluß ja im kalten Zustand wiederum zu Klangeinbußen kommen.

Ich glaube, keine Verstärker/Lautsprecher Kombination, die in wechselnden thermischen Belastungsbereichen gefahren werden, sind in der Lage, ein völlig lineares Klangniveau zu halten.
Nee, der Kemper reproduziert ja nur das Profile, und von dieser Seite her sind solche Klangphänomene dann schonmal auszuschließen.
Und da ja viele, mich eingeschlossen, zur Verstärkung stark überdimensionierte Breitband- Monitorboxen zum Lautmachen benutzen, gibt es diese Speakereffekte auch nicht.
Wenn wir Gitarrenboxen benutzen, dann natürlich schon. Gitarrenspeaker werden im Vergleich halt deutlich stärker belastet.

Ja ok, das leuchtet ein! :thumbsup03:
LG, Tommy


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Diet
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Re: Warmgespielte Amps klingen nicht immer besser?

Beitrag von Diet » Montag 21. August 2017, 23:19

Moin,

nach einer Stunde oder so lauter Amp ist unser Hörvermögen auch ein anderes als am Anfang.
Das leidet da extrem. Ernst gemeint jetzt. Das sollte man vielleicht auch berücksichtigen.

Ich glaube, dass man im Grunde auch jeden Tag etwas anders hört, je nach Temperatur, Luftdruck, Luftfeuchtigkeit, Tagesform
und was auch immer. Darauf schieb ich meist das von Ingolf hier im Thread schon angesprochene Ding, dass sich gleich eingestellte Sachen
z.B. bei Recordings am nächsten Tag anders anhören. Es ist ja auch jede Probe akustisch gefühlt anders, obwohl der Amp immer gleich
eingestellt ist. Bei mir jedenfalls.
Also nicht nur das Equipment reagiert auf alles mögliche, sondern unser Gehör auch.

Gruß Diet

Mintage
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Re: Warmgespielte Amps klingen nicht immer besser?

Beitrag von Mintage » Dienstag 22. August 2017, 00:59

Moin,

ich habe ein Wochenende hinter mir, an dem mein 90er Fender 1x12 Combo
(60W) Freitags 3 Stunden, Samstags 6 Stunden und Sonntags 5 Stunden
in robuster Lautstärke lief. Standby wird nie betätigt - ab Gig-Beginn wird
auf "on" geschaltet und dabei bleibt es dann.
Da ich seit 20 Jahren mit Gehörschutz spiele, würden mir "fiese" Veränderungen
sofort auffallen. Fakt ist - und das stelle ich bei all meinen Amps
fest - das diese
nach einer Stunde besser (!) klingen, sie wirken dynamischer, wie beim Auto nach
längerer Autobahnfahrt, wo der Zossen auch besser auf das Gaspedal reagiert !

Eine Verschlechterung des Sounds nach längerer lauter Spielzeithabe ich bis dato nicht
festgestellt - auch nicht bei Eminence 10" Alnicos.

Im Studio hingegen kann ich mir hingegen sehr wohl vorstellen, das da Unterschiede auf Aufnahme hörbar werden können.
Aber dabei denke ich immer an die Bands der 60er und 70er, die haben sich um
sowas keine Gedanken gemacht - und deren Aufnahmen sind immer noch
eine Referenz ;-)

Grüße Rainer

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Wizard
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Re: Warmgespielte Amps klingen nicht immer besser?

Beitrag von Wizard » Dienstag 22. August 2017, 01:00

Diet hat geschrieben:Moin,

nach einer Stunde oder so lauter Amp ist unser Hörvermögen auch ein anderes als am Anfang.
Das leidet da extrem. Ernst gemeint jetzt. Das sollte man vielleicht auch berücksichtigen.

Ich glaube, dass man im Grunde auch jeden Tag etwas anders hört, je nach Temperatur, Luftdruck, Luftfeuchtigkeit, Tagesform
und was auch immer. Darauf schieb ich meist das von Ingolf hier im Thread schon angesprochene Ding, dass sich gleich eingestellte Sachen
z.B. bei Recordings am nächsten Tag anders anhören. Es ist ja auch jede Probe akustisch gefühlt anders, obwohl der Amp immer gleich
eingestellt ist. Bei mir jedenfalls.
Also nicht nur das Equipment reagiert auf alles mögliche, sondern unser Gehör auch.

Gruß Diet
Diet, genau diese Gedanken gingen mir seit Anfang des Threads durch den Kopf! :thumbsup03:
Gruß Peter

immer noch aktuell: >>> leben und leben lassen <<<

Mintage
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Re: Warmgespielte Amps klingen nicht immer besser?

Beitrag von Mintage » Dienstag 22. August 2017, 01:07

Diet brachte auch einen ganz wichtigen Hinweis: was mir seit Jahren
bei Openairs immer auffällt - es gibt im Laufe des Abends einen Zeitpunkt,
bei dem sich die Luftfeuchtigkeit/Taupunkt (?) irgendwie ändert. Dann klingt
plötzlich alles höhenlastiger, als ob Mitten und Bässe gedämpft wären...!
Der Spuk dauert ca. ne halbe Stunde, dann war es das.

Wie gesagt, ein Phänomen was ich indoor noch nie erlebt habe !

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Re: Warmgespielte Amps klingen nicht immer besser?

Beitrag von tommy » Dienstag 22. August 2017, 05:35

Das mit den Ohren ist ein guter Hinweis! :thumbsup03:
LG, Tommy


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Re: Warmgespielte Amps klingen nicht immer besser?

Beitrag von Paulasyl » Mittwoch 23. August 2017, 07:24

Hmm, angenommen, es trifft zu, dass eine Änderung eintritt, weil man die Speaker heiß gespielt hat: träte das Phänomen noch auf, wenn man die Leistung auf mehrere Lautsprecher verteilt? Wenn es also am 1x12" Combo sehr auffällt, dürfte es am 2x4x12" Stack kaum merklich sein, oder?

Ich persönlich habe mich am Ende einer lauten Veranstaltung also Probe schon oft gefragt, ob die Soundänderung eine tatsächliche oder eine durch mein Gehör bedingte ist. Ich stelle mit schöner Regelmäßigkeit fest, dass mein Marshall mehr Gain entwickelt, dynamischer wirkt wirkt und die Mitten irgendwie ein wenig nach vorn kommen, wenn er über eine Stunde gequält wurde.
Mein Körper besteht zu 65% aus Müdigkeit, der Rest ist Hunger.

HaWe
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Re: Warmgespielte Amps klingen nicht immer besser?

Beitrag von HaWe » Mittwoch 23. August 2017, 11:17

Ich glaube auch, dass der größte Teil der empfundenen Klangveränderung dem Gehör geschuldet ist.
Wir können das am WE ja mal testen.
Genügend Gerätschaften, von Transistoramp und Modeler bis zum Röhrenamp, sind ja vor Ort. ;)


Wir müssen dann nur noch ausknobeln, wer nach dem ersten Hören raus muss und erst gegen 24 Uhr wieder rein darf. ;)

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Motörheiko
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Re: Warmgespielte Amps klingen nicht immer besser?

Beitrag von Motörheiko » Mittwoch 23. August 2017, 12:47

Ich lese hier bisher begeistert mit ...

Ich schätze mal 90% liegt das am Gehör, 2% an der Technik und der Rest ist Voodoo :popcorn:
notasis - Oasis Tribute Band

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