Micky, alles richtig, was Du schreibst.Batz Benzer hat geschrieben:Dieser würde ich wieder meinen ersten Satz entgegen stellen wollen: Es ist ja nur ein Angebot, muss ja keiner kaufen.tommy hat geschrieben:Moin Micky,Batz Benzer hat geschrieben:Es ist ja nur ein Angebot, muss ja keiner kaufen.
Und wenn er wirklich, wirklich gut ist - im Sinne von außergewöhnlich gut und damit ein Original -, dann geht der Preis für meine Begriffe auch in Ordnung.
Lieben Gruß,
Batz.
mal ganz ehrlich, von der rein sachlichen Betrachtung her:
Ist es in Ordnung lediglich für das Attribut "wirklich gut" einen nicht unerheblichen Betrag zu zahlen, ungeachtet des wirklichen Wertes? Irgendwie setze ich bei einem sozial geprägten Hersteller moralisch voraus, dass sich seine Gewinnabsicht in einem Rahmen hält, der sich ausserhalb von Gier bewegt.
Gutes Produkt, gutes Geld, ganz klar. Mir persönlich mißfallen aber Gewinnmargen jenseits von Gut und Böse mittlerweile erheblich, nur weil sie offensichtlich heutzutage zum "guten Ton" gehören. In vielen Bereichen wie bspw. in der Modebranche, der Pharma- und Pflegemittel Industrie, der Pseudo Musikinstrumenten Boutique Szene...usw. usf.. erscheinen mir die Bestrebungen inzwischen völlig uferlos.
Ich kann dieses Angebot und Nachfrage Argument in Bereichen jenseits jeglicher moralischer und sozialer Kompetenz nur noch schwerlich ertragen. Es geht m.E. nicht ausschließlich nur um das "Was Ist Es Mir Wert". Irgendwo sollte es doch allen Menschen inzwischen auch mal klar werden, dass wir auch eine gewisse Verantwortung füreinander anstreben sollten.
Ich weiß, eine sehr idealistische Meinung, aber sie musste mal raus!
Ein Angebot, welches keiner Monopolstellung unterliegt und welches kein Mensch zum Überleben benötigt (wie z.B. Medikamente oder Grundnahrungsmittel), kann m.E. zu jedem beliebigen Preis angeboten werden, da keinerlei Schaden entsteht. Wird es gekauft, scheint der Preis gerechtfertigt zu sein; wird es nicht gekauft, war wohl wer zu gierig (andere Umstände ausgeklammert); das Produkt verschwindet oder wird von Anbieter Y preiswerter angeboten.
Wir können den Anbieter für verrückt, "sehr ehrgeizig" oder was auch immer halten, vor allem: Wir müssen sein Produkt nicht kaufen.
Was wir m.E. keinesfalls tun sollten: Die Kiste (und damit die Personen dahinter) auch finanziell beurteilen, bevor wir sie gehört haben!!!
Ebenfalls sollten wir nicht von den äußeren Werten auf den inneren Wert schließen: Was habe ich, im kleineren Maßstab, für einen Gegenwind bekommen, als ich mich seinerzeit begeistert über die Marshall 1-Watt-Amps geäußert habe, über deren Preis ich mich im ersten Moment auch blöd geärgert hatte: Mittlerweile erzielen sie höhere Wiederverkaufspreise als sie neu gekostet haben und der ein oder andere war in Quakenbrück ja auch vom JTM-1C ganz angetan; durchgesetzt soll er sich klanglich auch haben ob seinem einen Watt.
Mit Moral hat das meines Erachtens jedenfalls nix zu tun, sondern mit der persönlichen Grenze, was man theoretisch (da noch nicht persönlich erlebt!) zu bezahlen bereit ist.
Da sind wir also nicht derselben Meinung.
Herzliche Grüße,
Batz.
Mir geht es allerdings überhaupt nicht um den Kunden, der selbstverständlich die freie Entscheidung hat, zu kaufen oder eben nicht.
Mir geht es ganz allein um die moralische Ausrichtung der leider zunehmenden Zahl von Herstellern/Verkäufern, die irgendwie das "Maß" verloren zu haben scheinen.
Irgend ein Politiker sprach kürzlich, für mich recht treffend, von "Obszönität" im Zusammenhang mit wirtschaftlicher Gier.
Natürlich kann man das bei freier Entscheidungsmöglichkeit ignorieren bzw. ausblenden. Trotzdem ist diese Mentalität ja zunehmend vorhanden und durchaus kritikwürdig.
Ich muss mich korrigieren. Irgendwie geht es ja doch auch um den Kunden. Nur er kann eigentlich regulativ eingreifen, indem er von Käufen stark überteuerter Ware bewusst absieht.
Ok, wird jetzt vielleicht auch zu politisch, sorry!
Um zum Maybach zurück zu kommen, ich werde ihn mit voller Überzeugung für den Preis nicht kaufen, egal wie er klingt. Verzicht kann auch sehr heilsam sein! Eine Art equipmentarisches Heilfasten sozusagen!
P.S. Vielleicht wirken meine Äußerungen speziell in Bezug auf den Maybach auch etwas zu radikal, wir reden hier ja schließlich nicht um Preisgefüge im Sinne eines Dumble. Möglicherweise wird der Amp ja tatsächlich mit extrem teuren Bauteilen inklusive Gehäuse und allem ohne jeglichen Automatisierungsprozess von Hand hergestellt. Mal sehen, ob da in Zukunft noch Erhellendes publiziert wird. Der Preis, sollte er tatsächlich angemessen sein, bedarf m.E. schon einer Erklärung. Wäre dann auch gerne bereit, von meiner Meinung zurückzutreten.