Ja aber.....

Alles über Stromruder
SilviaGold

Re: Ja aber.....

Beitrag von SilviaGold » Dienstag 31. Oktober 2017, 21:04

Wenn ich über Sounds der Großen Stars nachdenke, muss ich jetzt sagen:
Ich kann den Gitarrensound vom insgesamt Gehörten, sprich die bestimmten Songs plus den Groove, dem Phrasing, die bestimmte Performance ....etc., gar nicht so isoliert abtrennen. Es verbleibt in mir immer die einzigartige Originalversion der Künstler...die ich dann als Idealvorlage im Ohr habe.

Das man die Sounds und Songs schon sehr gut nachmachen kann denke ich schon ja... andererseits aber eben nicht so wirklich ;)
Besonders nicht die 100erte male gehörten Classicsongs von den Großen wie: Gilmour, Hendrix, Carlos Santana, J Beck und SRV u.v.m.
Denn es sind für mich die besonderen letzten Feinheiten, die grade diese Topmusiker u. deren Songs ja herraustellen und die diese Musik so gut machen. Das bekommt niemand hin ...auch kein noch so guter Covermusiker.

Sicherlich mag es Ausnahmen geben - aber die bestätigen doch eher die Regel...wüsste jetzt auch spontan nicht welche.

Die S. Henderson "SRV Style Version" ist super - aber ich höre auch nicht wirklich den ganz besonderen Sound den ich von SRV kenne. Der Style, Groove etc...komplettiert das Hörerlebnis schon sehr in diese Richtung - aber es bleibt S.Henderson Fusion.
Der Sound ist etwas bedeckter, das Phrasing etwas straighter.

Es kommt aber nicht darauf an das 100% zu erreichen - sondern das es fließennd ist und mir so gefällt.

Würde man diese Musik wiederum unter ein SRV Video legen, wäre jetzt der Pferdefuß... ich hätte das nicht so wahrgenommen
und auch hier nicht so geschrieben - Psycho ne.... :lol02: Martin hat also ganz recht :D

Video und Optik lenkt sowieso sehr vom Sound ab ;) ... ja und vieles geht auch anders als man denkt - aber Original bleibt Original.
Da schwingt immer die Wahrheit mit. SO auch bei Digital vs. Röhre ..ein ähnliches Fass...

Ach so Martin...Ich wünsche Dir ein Superduett mit Walter Trout ...wäre gerne im Publikum dabei und hoffe es wird gefilmt!
Sei ganz Du selbst und bleibe dir dessen bewusst - let it flow - dann bist du der beste Magman!

LG A.

Benutzeravatar
Diet
Beiträge: 7365
Registriert: Dienstag 21. Oktober 2014, 21:32
Kontaktdaten:

Re: Ja aber.....

Beitrag von Diet » Dienstag 31. Oktober 2017, 22:44

[quote="heiko7471"]... hochinteressant ... den Sound der gespielten Gitarre anhand von Youtube Videos zu bewerten ... Amp, Mic, Pult, Aufnahmetechnik - hat das alles keinen Einfluss mehr heutzutage?

quote]

Moin,

soweit ich weiß gibt es bei YouTube immer noch nichts über 128 Kbit/s in Sachen Audio, oder hat sich da mittlerweile was geändert?
Da kann man im Grunde dann wirklich Mic, Pult, Aufnahmetechnik etc. vernachlässigen, sag ich mal ganz ketzerisch :P

Gruß Diet

THB
Beiträge: 1487
Registriert: Donnerstag 23. Oktober 2014, 20:53

Re: Ja aber.....

Beitrag von THB » Mittwoch 1. November 2017, 06:50

Widerspruch: Auch eine 128 kbit/s Tonqualität hat Aussagekraft, weil ich mich im Gesamtkontext des dargebotenen Klangbildes bewege- und dazu gehören Mic(s), Pult, Endstufen, PA, Raum, Aufnahmegerät, Mikrofonpositionierung etc...

Die Reduktion einer frühen Bandmaschine macht genauso -wenn auch auf andere Art- "Sound".

Sehr spannend sind dann für mich zumindest meine Erfahrungen mit einer JBL-Studioabhöre gewesen. Gemixt auf einer 4410 klang die Flamenco-Gitarre perfekt. Der Tonmeister führte dann mal Klein Hummel OY im Nachbarstudio vor... Heiligen Scheisse, seitdem bin ich ganz still, wenn es um Boxen geht - und damit um Klangbeurteilung..., aber es dreht sich der Kreis... siehe oben... und schließt sich im Ohr des mehr oder weniger unbedarften Zuhörers beim Stichwort "Wohlklang".
"Let me explain something about guitar playing.
Everyone's got their own character.
Everyone's approach to what can come out of six strings is different from another person, but it's all valid. "
Jimmy Page

Benutzeravatar
uwich
Beiträge: 927
Registriert: Donnerstag 23. Oktober 2014, 12:26

Re: Ja aber.....

Beitrag von uwich » Mittwoch 1. November 2017, 07:41

Ich gehöre auch zu denen, die niemals Gitarren oder anderes Gear anhand von Internetvideos bewerten. Und SRV kenne ich erst seit einigen Jahren, seit ich hier in Gitarreninternetforen bin. Vorher war er mir nicht bekannt, obwohl ich 45 bin. Übrigens genauso wenig wie Robben Ford, Jeff Beck, Larry Carlton und andere. Das sind für mich alles Gitarristen für Gitarristen.

Sorry, bin heute morgen mal ehrlich.....
Musikarbeiter

Online
Benutzeravatar
tommy
Beiträge: 10984
Registriert: Dienstag 21. Oktober 2014, 20:51
Wohnort: Norderstedt SH

Re: Ja aber.....

Beitrag von tommy » Mittwoch 1. November 2017, 08:18

uwich hat geschrieben: Sorry, bin heute morgen mal ehrlich.....

Ok, ist entschuldigt...auch wenn es so gar nicht in die heutige Zeit passt! :mrgreen:

Lieber Uwe, dann will ich es Dir ausnahmsweise mal gleichtun. Auch ich empfinde die genannten Probanden als Musiker für Gitarristen was zur Folge hat, dass ich niemals einen davon live gehört habe und das in Zukunft auch nicht vorhabe. Leider gefällt mir deren Musik auch nicht so gut, als dass ich sie mir auf Konserve intensiv anhören würde. Ich kann also überhaupt nicht mitreden, wenn es um den Ton von XY geht.
Sollte ich aufgrund eines bestimmten Kontextes mal Interesse haben, würde ich auf Youtube etc. zurückgreifen und könnte, glaube ich, auch dort einwandfrei erkennen, welchen Tone der Betreffende fabriziert, wenn auch nicht bis ins allerletzte Detail.

Ebenso kenne ich selbst einige meiner Lieblingsmusiker nur von der Konserve, teilweise auch weil sie tot sind. Trotzdem ist mir ihr Sound geläufig.

Gleichfalls hatte ich bei Gitarristen, die ich von Aufnahmen her gut kannte, bei Livekonzerten niemals das Gefühl, dass sie dort großartig anders klangen.

Fazit:
Ich finde es überhaupt nicht schwierig, anhand von Konserven einen Trademarksound zu erkennen, selbst wenn es sich um komprimiertes Audiomaterial handelt (sogar auf dem schlechtesten Bootleg von Jimi Hendrix ist sein Sound m.E. eindeutig identifizierbar). Sound ist eben doch mehr die Summe aller Dinge wie Phrasierungen, Vibratos, Anschlag, Bendings etc.. Da spielen Gitarre und Amp fast schon eine untergeordnete Rolle (Jimi hat ja teilweise bspw. auch Fender Amps benutzt und klang trotzdem nach Jimi). Egal ob als MP 3 oder hochwertige Live Aufnahme.

Und ja, Gear Bewertungen aufgrund von Internet Videos und MP3s sind aus genannten Gründen kontraproduktiv.
Ebenso dürften Gear Bewertungen durch Livevorführungen von anderen Gitarristen auch trügerisch sein.
Eine ganz andere Baustelle!
Echten Aufschluß gibt wirklich nur das eigene Testen!

Das sind zumindest in meinem kleinen Kosmos meine Erfahrungen.
LG, Tommy


Esst mehr Obst!

Benutzeravatar
Diet
Beiträge: 7365
Registriert: Dienstag 21. Oktober 2014, 21:32
Kontaktdaten:

Re: Ja aber.....

Beitrag von Diet » Mittwoch 1. November 2017, 09:13

uwich hat geschrieben:Das sind für mich alles Gitarristen für Gitarristen.

Sorry, bin heute morgen mal ehrlich.....
Moin,

das kommt jetzt so negativ rüber...
aber was ist denn daran jetzt negativ? :kopf_kratz01:

Machen die deshalb schlechte Musik?
Spielen die irgendwie zu "speziell" nur für Gitarristen?
Ich finde nicht.

Flamenco ist z.B. auch nichts negatives, obwohl nur ein kleiner Kreis sich intensiver damit beschäftigt.
Oder Jazz :D ;)

Gruß Diet

Benutzeravatar
setneck
Beiträge: 3081
Registriert: Mittwoch 22. Oktober 2014, 08:17

Re: Ja aber.....

Beitrag von setneck » Mittwoch 1. November 2017, 10:20

Um jetzt mal bei zweien der genannten zu bleiben: von Jeff Beck und Robben Ford wusste ich schon, bevor ich selber Hand an eine Gitarre gelegt hatte, die Musik kannte ich aber nicht. habe mir von beiden Tonträger zugelegt, einmal reingehört - das war's.
Aaaber: ich habe beide live erlebt! ich habe selten soviel Spielfreuden wie bei Robben Ford erlebt, das ist live echt ein Erlebnis (ich war eigentlich wegen Eric Johnson -noch so einer?- auf dem Konzert, den fand ich ziemlich langweilig). Jeff Beck war ebenfalls ein außergewöhnlicher Event, überwiegend Perfektion, aber nicht minder Virtuosität und Spielfreude kamen hier zur Geltung. Würde ich mir beides live immer wieder "antun".
Schöne Jrööss,
Thomas

Benutzeravatar
uwich
Beiträge: 927
Registriert: Donnerstag 23. Oktober 2014, 12:26

Re: Ja aber.....

Beitrag von uwich » Mittwoch 1. November 2017, 10:34

Ich mag Jimi Hendrix sehr und hatte kürzlich auf dem Weg zu einer Probe im Radio eine mir nicht bekannte Liveversion von "Voodoo Child" gehört, die mich umgehauen hat. Da dachte ich mir: "Wegen diesem Sound und diesem Spiel ist Hendrix einer der Großen und nur Hendrix kann Hendrix".

Am Ende des Songs sagte der Moderator: "Dies war eine Aufnahme eines Konzertes von SRV aus dem Jahre XY...." :shock:

Ich habe auch nichts gegen SRV, Ford etc.. Im Gegenteil, ich mag die Musik z.T. sehr. Aber die ist zu ersetzen, sowohl durch andere Gitarristen als auch durch anderes Gear. Habe letztens einen Santana-Song auf dem Stadtfest gespielt. Mit SSS-Strat. Ein Gitarrist kam um die Ecke und sagte mir, er sei sich sicher gewesen, eine fette Paula zu hören bevor er mich sah..........
Musikarbeiter

Duke

Re: Ja aber.....

Beitrag von Duke » Mittwoch 1. November 2017, 12:07

Interessante Punkte.

Finde die Versionen von SRV und Hendrix spielerisch ebenbürtig. Jimmie hat den Song und den Sound erfunden, das ist ein nicht zu vernachlässigender Aspekt.
Stevie hat halt eine eigene Version abgeliefert. Er hat das nicht kopiert, sondern weiterentwickelt aber dabei immer noch Jimmies Song gespielt.

Interessant ist für mich, dass Beide zu ihrer Zeit die beste Studiotechnik und die besten Toningenieure / Produzenten im Einsatz hatten.

Für meinen Geschmack klingt SRV halt besser. Glaube, dass er sich

aI deutlich mehr Gedanken über Gear / Sound gemacht hat und dass
b) die Studiotechnik ebenfalls deutlich besser war zu seiner Zeit.

Da ist man dann doch wieder beim Gear-Thema... :kopf_kratz01:

Benutzeravatar
Motörheiko
Beiträge: 1816
Registriert: Sonntag 29. Mai 2016, 19:16

Re: Ja aber.....

Beitrag von Motörheiko » Mittwoch 1. November 2017, 12:11

Duke hat geschrieben:Interessante Punkte.

Finde die Versionen von SRV und Hendrix spielerisch ebenbürtig. Jimmie hat den Song und den Sound erfunden, das ist ein nicht zu vernachlässigender Aspekt.
Stevie hat halt eine eigene Version abgeliefert. Er hat das nicht kopiert, sondern weiterentwickelt aber dabei immer noch Jimmies Song gespielt.

Interessant ist für mich, dass Beide zu ihrer Zeit die beste Studiotechnik und die besten Toningenieure / Produzenten im Einsatz hatten.

Für meinen Geschmack klingt SRV halt besser. Glaube, dass er sich

aI deutlich mehr Gedanken über Gear / Sound gemacht hat und dass
b) die Studiotechnik ebenfalls deutlich besser war zu seiner Zeit.

Da ist man dann doch wieder beim Gear-Thema... :kopf_kratz01:
... und er hat regelmässiger seine Gitarre gestimmt ...
notasis - Oasis Tribute Band

Antworten