Was man eher nicht machen sollte...

Produktion, Homerecording & PA
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Diet
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Was man eher nicht machen sollte...

Beitrag von Diet » Samstag 30. Juni 2018, 00:30

beim Mischen und Mastern...
Vielleicht kein schlechter Thread für kurze knackige Tipps?

Ich war gerade am Musikhören und mir fiel auf:
Sehr trockene Gitarren... und dann Gesang mit eher viel Raum/Hall dazu.
(und dann womöglich auch noch ein merkbar anderer Hall auf den Drums. Super Gau :? )
Geht für mich ganz subjektiv nicht, weil nichts mehr zusammengehört.

Hört man bei teureren Produktionen auch eher nicht :P

Gruß Diet

Duke

Re: Was man eher nicht machen sollte...

Beitrag von Duke » Samstag 30. Juni 2018, 10:18

Hmmm, wenn es im aktive Fehler geht, fällt mir irgendwie wenig ein.

Klar Pegel sollten passen und angeglichen sein (Eingang, EQs und Compressor), High-Pass sollten je Instrument gesetzt sein und natürlich beim EQ immer checken, ob es wirklich besser geworden ist.

Was man nicht unterlassen sollte:

- Keinen vernünftigen 1176 (bzw. LA2) verwenden
- Glue auf dem Masters (also Bus-Compressor a la SSL + eine Sättigung via Bandmaschine etc.)
- Ambience bei trocken eingespielten Spuren weglassen.

Ambience finde ich gerade bei allen closed aufgenommene Instrumenten, bei denen man keinen vernünftigen Raumanteil direkt mit aufgenommen hat, sehr wichtig.
Bei Compressoren etc. hat man halt immer zwei Funktionen, also neben der eigentlichen Dynamik-Reduktion auch noch die Soundgestaltung, die man nicht unterschätzen sollte.

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Butterkräm
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Re: Was man eher nicht machen sollte...

Beitrag von Butterkräm » Samstag 30. Juni 2018, 10:46

Duke hat geschrieben:
- Keinen vernünftigen 1176 (bzw. LA2) verwenden
- Glue auf dem Masters (also Bus-Compressor a la SSL + eine Sättigung via Bandmaschine etc.)
- Ambience bei trocken eingespielten Spuren weglassen.
:shock: :kopf_kratz01: :roll: ... - keine Ahnung, wovon Du da redest! :? Egal! :lol:

Duke

Re: Was man eher nicht machen sollte...

Beitrag von Duke » Samstag 30. Juni 2018, 12:07

Klar, irgendwie egal. - zumindest, wenn man nicht selbst recorded. :lol:

Einfach gesprochen ist der 1176 sowas wie der AC30 unter den Kompressoren - geht immer.
Zudem hört man den quasi auf jeder professionellen Aufnahme der letzten Jahrzehnte.

Ambience findest du in jeder DAW unter den Reverb-Plug-ins. Ohne Ambience ist es schwer, Natürlichkeit zu generieren.

Mit Glue bezeichnet man im allgemeinen, die Art, wie die Instrumente im Mix miteinander verwoben / verschmolzen sind.
Typischerweise macht das ein spezieller Compressor auf dem letzten Bus (dem Master oder Mixbus) und noch viel mehr die Bandmaschinen, die in professionellen Studios eingesetzt wurden. Der Mix erscheint im Anschluss mehr aus einem Guss - schwer zu beschreiben.
Der SSL-Buscompressor hat dann noch diese coole, tausendmal gehörte Fade-out-Funktion - die ist Gold wert.

Kann nur jedem, der sich intensiver mit dem Thema auseinandersetzen will, etwas zu recherchieren. Diese Sachen müssen auch gar nicht teuer sein. Waves haut die CLA 1176 bzw. LA2 gerne mal für 29 Euro raus. Selbst der SSL geht manchmal für den Preis (das hat lange gedauert, bis sie sich dazu durchgerungen haben).
Für Sättigung würde ich selbst im UAD-Umfeld die Black Box Analog Design HG-2 von Plugin-Alliance empfehlen.

Gerade wieder im Sale mit 99,-Euro, echt ein tierisches Plug-in, dass Studer, Ampex etc. für diesen Zweck gut ersetzen kann.
Zuletzt geändert von Duke am Samstag 30. Juni 2018, 18:27, insgesamt 1-mal geändert.

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Aratin
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Re: Was man eher nicht machen sollte...

Beitrag von Aratin » Samstag 30. Juni 2018, 12:36

Sich verzetteln. So geht's mir. Nach 2 Stunden EQing, Mixing, Enhanceing, StereoWidening, Limiting usw feststellen das man alles nur noch schlimmer gemacht hat.

Manchmal ist es gut alles auf 0 und nochmal von Vorne anzufangen.

Wichtig: Gainstageing. Laut bekommt man einen Mix IMMER. Aber Clippen ist zu vermeiden.

Duke

Re: Was man eher nicht machen sollte...

Beitrag von Duke » Sonntag 1. Juli 2018, 23:36

Apropos bei 0 anfangen. :kopf_kratz01:

Noch zwei entscheidende Punkte, zumindest aus meiner Perspektive, die Voraussetzung dafür sind, dass man überhaupt mit dem Mix sinnvoll beginnen kann:

- Man ist mit der Performance zu 100% zufrieden
- Der Grundsound funktioniert, d. h. es klingt bereits gut (oder so wie es soll), wenn man nur die Fader hochzieht

Das spart unglaublich viel Zeit und Nerven.

Zu dem sollte die Songstruktur inkl. der dynamischen Komponenten ist bereits beim Einspielen klar sein (und die Spuren werden weitestgehend in einem Rutsch eingespielt).

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