tommy hat geschrieben: ↑Montag 2. September 2019, 10:57
Moin,
mal ein paar Gedanken zu Gretsch Gitarren im Allgemeinen (ist das in diesem Thread überhaupt erwünscht? Ansonsten bitte verschieben oder löschen!)
Nach meinem Empfinden besitzt Gretsch inzwischen eine Produktpalette, die jeden noch so kleinen Winkel an "mutmaßlichen Begehrlichkeiten" abdeckt. Habe ich Gretschgitarren bislang eher als "altehrwürdig" empfunden, würde ich heute fast von einem "Totalausverkauf" sprechen. Es gibt inzwischen dermaßen viele Typen und Soundausrichtungen, dass ich mich fragen muss, ob Gretsch überhaupt noch ein eindeutiges Trademark besitzt oder einfach nur noch ein Massenprodukt darstellt. Prinzipiell wäre ja sachlich betrachtet überhaupt nichts dagegen einzuwenden. Nur leider stellte Gretsch für mich bislang das absolute Gegenteil von Sachlichkeit dar. Gretsch war für mich "Leidenschaft", "Fame", "Andersartigkeit", "Rebellion"....halt ein Fels in der Brandung unter all den sonstigen Massenproduktionen an Gitarren.
Ging ich früher in ein größeres Gitarrengeschäft, empfand ich ehrfürchtig: "Boah...'ne Gretsch!"....heute: "Ah ja...die kunterbunte Gretschwand".
Mein Interesse ist...sagen wir...sehr gebremst.
Ich möchte keinesfalls die Qualität der Gitarren infrage stellen und erst recht nicht Fans auf den Schlips treten. Es sind halt so meine eigenen Empfindungen. Für mich waren früher, im Gegensatz zu den sonstigen üblichen Verdächtigen, Gretsch Gitarren immer etwas ganz Besonderes. Das ist heute (vielleicht seit der Übernahme von Fender?) leider vorbei.
Wie seht Ihr das?
Moin Tommy,
mir geht das so, seitdem Gretsch diesen Made in Korea-Preisbereich
anbitet - also seit ca. 15 Jahren...!
Seit dem Neustart anno '87 ( oder so ) gab es nur die Japan-Serie:
alle Klassiker ( Duo Jet, 6120, White Falco, Country Gentleman, Tennessean) in hervorragend verarbeiteter Form ( wer alte Gretsches kennt, weiß, wie diese ab den 70ern quasi zerbröseln können...),
toll bespielbar und gut klingend ( lange vor TV Jones ) - aber dafür
teuer !!
Wie alle Hersteller auch ( Fender, Gibson, PRS ) bieten sie
im Einstiegsbereich Instrumente an, aus nur einem Grund: sie müssen
Geld verdienen, da das Gros der Gitarristen ab 1.500,- Euro Neupreis
buchstäblich aussteigt... - und die Marge bei den günstigen Gitarren
ist um ein Vielfaches höher als bei den Teuren !
Ich habe seit 18 bzw. 16 Jahren zwei dieser Japan-Zossen - und keine
der Korea-Gretsches kam auch nur ansatzweise in den Bereich, den ich
bei den japanischen sehe, fühle und höre !
Das durch tiefreichende Veränderungen die Koreaner toll werden
können, steht außer Frage: selbiges funktioniert ja auch bei
Fender-Mexico und Epiphone !
Nur der gute Mr. Smith schafft es, das die bezahlbaren Gitarren aus Korea deutlich mehr als nur die Optik mit den "Originalen" gemein haben - aber
diese sind auch nicht "günstig" zu haben
Grüsse
Rainer