Noisekick FX Laser Cat Fuzz

Besprechungen von getestetem Gitarren-Equipment
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Batz Benzer
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Noisekick FX Laser Cat Fuzz

Beitrag von Batz Benzer » Donnerstag 26. März 2020, 15:27

Koooomm, puss, puss, puss, koooooomm, Pussy, komm...

Gegenstand dieser Besprechung ist das Laser Cat Fuzz des US-amerikanischen Boutique-Herstellers Noisekick FX.

Es handelt sich bei diesem Aggregat um ein voll tönendes Fuzz a la Big Muff, welches einen dicken, fetten, violinartigen Ton mit Endlos-Sustain erzeugt, der entweder durch viiieeel Zeit und einen spät einsetzenden Gate-Effekt oder aber das Volumen der Gitarre - überhaupt einer der Schlüssel zur Vielseitigkeit der Mieze - zum schnelleren Absterben a la Velcro Fuzz genötigt werden kann.

Das ist schon mit der Strat ziiieeemlich dichtes Klang-Dickicht, mit Huckmumbern dann endgültig ein einziger Soundbrei, bei dem sich jegliche Kontour wie z.B. bei schnellen 8teln, vollkommen verliert; dafür klingt ein Akkord bis nach Keith Richards Tod aus. :clown:

Regelelemente sind Fuzz, Attack und Feedback; der Hersteller äußert sich nicht wirklich zur Wirkung der Potis. Meine Honeymoon-Einschätzung: "Fuzz" ist die Lautstärke des Pedals, "Attack" ist so eine Art hochgradig interaktive Klangregelung, die das wollende Fuzz - dessen sirupartige Töne wie bei einem Glitch-Fuzz wunderbar ineinander zu Theremin-artigen Soundscapes verfließen - bis zum Rechtsanaschlag rasiert und des Bassanteils beraubt, bis es nur noch spröde, haarige, kampfbereite Kratzehöhen hat: Katzenbuckel! :mrgreen:

Der dritte Regler im Bunde, "Feedback", scheint mir ausschließlich auf das besondere Feature einzuwirken, welches ich gleich beschreiben möchte.

Zuvor aber noch zur restlichen Aussatattung: In, Out, 9V, Effect On/Off (heißt hier Bypass) und Hiss. The End.

Ja, Moment mal, was macht denn dieser "Hiss"-Schalter, der nicht zwischen zwei Schaltvorgängen waltet, sondern "momentan" reagiert?

Der Hersteller nennt es Feedback/Oscillation; auf mich wirkt es aber viel eher so, als würde man, während man die Vorverstärkuing dratisch erhöht, dem Chip Leistung entziehen, so dass es klingt, als würde dieser sterben; das erinnert mich an eine kranke Version des Octave Up-Effekts. Und das auf Knopfdruck: Das gab es m.E. noch nicht!

Endlich kann man diesen Effekt kontrollieren und ebenso gezielt einsetzen; ich bin schon hier begeistert!

Was macht Feedback also? - Es intensiviert den Katzenfauch-Effekt und verschiebt ihn in die Höhen! Somit kann man es perfekt ans eigentliche Fuzz anpassen, das je nach Attack-Stellung eben auch anders klingen kann, den Übergang entweder drastisch oder fließend gestalten. Letzteres ist eher mein Ding; intensiv genug ist der Eeffekt auch schon bei ca. 10h, ist dem Original-Signal so aber ähnlicher, dass es keinen brutalen Bass-Cut-Sprung macht, wenn man Hiss wieder ausschaltet.

Ist Feedback am Linksanschlag und man drückt Hiss, passiert übrigens janz jenau: Nüschte.

Endgültig glücklich macht mich die Lichtshow, die das Laser Cat Fuzz im Fauch-Modus bietet: Zehn RGB-LEDs imitieren zwei Laser-Strahlen, die aus den Augen der Katze schießen und verschiedenfarbig leuchten!!! Wunderbar, großartig, genau mein Ding!!!

Hierzu könnt Ihr Euch den Wahninsn anhören wie -sehen:





Netter Bonus: Spielt man mit dem Gitarre-Volumen, wird die hochverdichtete Zerrsuppe etwas dynamischer, je höher und einzelner der Ton, desto schneller wird ihm das Leben entzogen; kurz vor Nix hat man mit der Strat dann einen netten 8-Bit-Atari-Nintendo-C64-Sound-Generator. That does compute!!! :banana01:

Tja, die Familie wollte doch immer 'ne Katze, nur ich habe mich gewehrt; jetzt hoffe ich, dass endlich alle glücklich sind und ahne bereits, wie falsch ich damit liege... 8-)

Fazit: Fettes Fuzz mit Schwerpunkt auf überkomprimiertem Big Muff-Ton, welches auf Bedarf auch gerne noch kranker kann; kommt "Hiss" ins Spiel, gibt es eine Portion Wahnsinn in Tüten. Kostenpunkt: 180€ plus Zoll, Versand und PiPaPo. :thumbsup03:

Sollte ich Berichtenswertes darüber hinaus entdecken, werde ich es hier ergänzen.

Lieben Gruß,

Batz. :smoke01:
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Re: Noisekick FX Laser Cat Fuzz

Beitrag von Wizard » Donnerstag 26. März 2020, 17:17

Nachdem ich in den letzten zwei Stunden ausnahmsweise fast die Hälfte der Zeit meinen großen US Big Muff gespielt habe über den
Marshall und Blues Junior mit der SG, passt dein Review jetzt natürlich wie A.... auf Eimer! :mrgreen:

Micky, tolles Review und viel Spaß damit :thumbsup03:

Mich hat eben beim Spielen dieses waaahnsinnig lange Sustain des Big Muff wieder mal begeistert. Während der Ton steht kannst du
dir in der Tat überlegen welche Töne du als nächstes spielst :D Ich kann jeden verstehen, der auf Füzze abfährt - aber auch jeden der nicht...
Gruß Peter

immer noch aktuell: >>> leben und leben lassen <<<

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Batz Benzer
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Re: Noisekick FX Laser Cat Fuzz

Beitrag von Batz Benzer » Donnerstag 26. März 2020, 17:38

Peter, an dieser Stelle einfach mal grandsätzlich danke dafür, dass Du Dir immer die Zeit nimmst, mein Geschwafel zu lesen und mir Feedback gibst! :prost:

So hoffe ich natürlich, dass Du auch bei den nächsten beiden Geräten dabei sein wirst, die ich hier in den kommenden Tagen vorzustellen trachte, so die Lieferkette nicht zusammen bricht: Es bleibt spannend, und wie sollte man sich besser ablenken, wenn das Tagwerk ist getan? :D

Lieben Gruß,

Fuzzy Bär.
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Re: Noisekick FX Laser Cat Fuzz

Beitrag von Batz Benzer » Samstag 28. März 2020, 15:17

Es gibt Neues von der Laserkatze:

Pegelt man Feedback so um 8.30h ein, hält Hiss gedrückt und regelt dann mit dem Gitarren-Volumen runter, erhält man einen ziemlich geilen Sitar-Grundsound! :sabber:

Und wenn Attack bei 15.30h steht, ist der Übergang ins Fauchen fast schon Wah-ähnlich, so dass ich mich dabei erwische, die Laser Cat dann auch so einzusetzen, um Akzente zu setzen und zusätzlichen Ausdruck ins Spiel zu mischen.

Oder als Solo-Switch! :banana03:

Lieben Gruß,

Batz.
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