Rainger Air Space Invader

Besprechungen von getestetem Gitarren-Equipment
Antworten
Benutzeravatar
Batz Benzer
Beiträge: 19384
Registriert: Montag 13. Oktober 2014, 18:18
Wohnort: Sonic Marshall City

Rainger Air Space Invader

Beitrag von Batz Benzer » Samstag 20. Juni 2020, 10:59

Gegenstand dieser Präsentation ist der Rainger Air Space Invader, eine abgespeckte, miniaturisierte Spielart des Air Traffic Controllers und Vorgänger-Version des Air Space Controllers 2, die ich beide hier bereits vorgestellt hatte.

Bild

Ja, aber wofür brauchst du das Ding denn dann?, höre ich den ein oder anderen von Euch aus gut nachvollziehbaren Gründen fragen, Du hast doch schon das Mutterschiff UND eine aktuellere abgespeckte Version!

Nun, David Rainger ist kein Doofer, da er nämlich jedes Pedal mit einem Alleinstellungsmerkmal ausstattet. Der Air Traffic Controller hat z.B. einen Random- sowie einen Pitch-Mode, der Air Space Controller 2 eine viel frischere, spritzigere, präsentere Verzerrung; dem Air Space Controller ist die Kontrolle durch ein Expression-Pedal wie dem mitgelieferten Igor gegeben.

Möchte man also über all diese Sounds, bzw. Möglichkeiten verfügen, muss man sie am Ende alle kaufen; genau das habe ich aus diesen Gründen getan.

Unser Probant kommt im mittlerweile bekannten Rainger-Mini-Pult-Gehäuse und hat den Look eines alten LCD-Computerspiels des 80er. Regelbar ist es in Vol, Drive und Mix, hat zwei Mini-Switches für Attack und Q, einen Fußschalter sowie Anschlüsse für Igor, 9V, In und Out.

Was macht es? - Es ist ein eher voll und dunkel abgestimmter, harmonischer Verzerrer zwischen Overdrive, Distortion und Fuzz, der mit einem Filter-Effekt kominiert wird, der anschlagdynamisch arbeitet. Also eine Art "Auto-Wah", welches durch die beiden Mini-Switches Attack und Q feinjustiert wird.

Mit dem Mix-Regler lässt sich stufenlos weißes Rauschen addieren; dies unterstreicht den Filter-Charakter zusätzlich und geht in Richtung Weltraum-Laser-Pistole, jedoch nicht so exponiert wie das der Nachfolger betreibt.

Kommt Igor ins Spiel, lässt sich der Filter-Effekt mit dem Fuß steuern, zur generellen Eingangsempfindlichkeit gesellt sich die Ausdrucksmöglichkeit, den Filter mit wesentlich stärkerer Frequenzbreite an den Start zu bringen, was dann aber wirklich volle Kanne nach Synth und Science Fiction klingt: Ppsssnnniiiiaaaaaooouuuummmm...!!! :mrgreen:

Dabei ist der Grundsound wesentlich näher am Traffic Controller denn am jüngeren Bruder; ein fundamentaler, eher in den tieferen Mitten angesiedelter Zerrton. Bei Single Coils und Filterbetrieb kann es auf den hohen Saiten dann auch schnell vorbei sein, da dieser hier sehr schnell greift und den Ton abwürgen kann.

Auf den umsponnenen Saiten hingegen arbeitet der Filter klasse, da er sich nicht in den oberen Nerve-Mitten breit macht und für ein Dauer-Begleit-Rauschen sorgt, was man dem Space Invader 2 bisweilen nachsagen muss; das Schließen kommt hier genau richtig!

Kann der "neue Alte" denn dann nicht den 2er im Fuhrpark ablösen? - Hmm, dessen spritziges Agieren macht mir so viel Spaß, der schnellere Filter ebenso, dass ich wider Erwarten alle drei Aggregate behalten mag; bin ich David Rainger, dem Fuchs, mal wieder voll auf den Leim gekrochen...! 8-)

Fazit: Wer von Funky-Filter bis Laser-Ray-Gun interessante, noch nicht augelatschte Klangwege sucht, wird hier fündig; einst hat es ca. 160€ gekostet, mittlerweile ist es nur noch selten auf dem Gebrauchtmarkt erhältlich. :thumbsup03:

Liebe Grüße,

Batz.

PS: Und wie immer am Schluss noch der gespielte Witz; viel Vergnügen:

Hörbeispiel 1 beginnt und endet recht krude, in der Mitte ab 1:18min sind die m.E. sinnvollen Sounds zu hören:



Hörbeispiel 2 wird dargeboten vom Ilja Richter der Gitarren-Effektpedale; Licht aus, Spot an...:



Hörbeispiel 3 denkt auch an die Tieftonfraktion:

"Lennon was the soul of the Beatles, Harrison was the spirit, Paul was the heart, and Ringo was the drummer."

- George Martin

Antworten