Energie!
- Batz Benzer
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Energie!
Loide,
jetzt wird es wohl für den ein oder anderen ziemlich esoterisch, denn ich möchte über Schwingungsenergie und Perfektion reden, und dies in Hinblick auf E-Gitarren.
Wie Ihr eventuell schon in einem anderen Thread https://gitarrenbu.de/viewtopic.php?f=17&t=4316 gelesen habt, habe ich bei zwei Strats die Hälse gewechselt. Nicht zum ersten Mal, und womöglich auch nicht zum letzten Mal, zumal das Ergebnis höchst befriedigend war.
Worauf ich hinaus möchte: Nach dem Umbau hatte eine Kombination maximale Schwingungsenergie; also explosive Ansprache, Sustain und Dynamik!
Behalten habe ich dennoch die andere.
Warum?
Weil ein Maximum an allen perfekt ist, aber perfekt leider keinen Charakter hat.
Die andere Strat hat ein Mittenloch, beileibe nicht die "nach-vorne-Energie" der Schwester und ist in der Ansprache zwar perkussiv, aber vergleichsweise behäbig.
Klingt nicht gut?
Der Witz: Doch, tut es. Am Kabel.
Und warum?
Weil es Charakter hat! Und den hört man am Ende eben auch: Die akustisch "Schlechtere" ist elektrisch klar markanter, setzt sich im Mix viel klarer durch und ist am Amp sogar lauter!
Verrrückt, oder?
Als ich seinerzeit vor vielen Jahren meine Road Worn-Strat ausgesucht habe, hatte ich die Wahl zwischen zwei Exemplaren; die eine deutlich energetischer, die andere perkussiver und leiser, aber eben charaktervoller. Ich habe nach 2h entschieden, die mit mehr Charakter mit nach Hause zu nehmen, da sie mich einfach mehr angesprochen hat.
Wann immer ich die Wahl zwischen objektiv besser und energiegeladener auf der einen und subjektiv charaktervoller und vermeintlich schalpper auf der anderen Seite hatte, fiel meine Wahl auf letzteres Instrument, ohne dass ich diese Wahl jemals in Frage gestellt oder gar bereut hätte.
Meine Frage: Wie ist das bei Euch; habt Ihr ähnliche Erfahrungen gemacht? Hättet oder habt Ihr Euch gar stets gegenseitig entschieden? Ist das theoretischer Quatsch für Euch?
Lasst mich bitte wissen, was und wie Ihr derüber denkt.
Lieben Gruß,
Batz.
PS@Tommy: Die Framus Diablo ist ein perfektes Beispiel: Viel mehr Schwingunsenergie als jede Stangen-Strat, Sustain bis zum Abwinken, Dynamik bis der Arzt kommt... und dennoch springt am Amp kein Funke bei mir über! - Was ist los mit mir...!?
jetzt wird es wohl für den ein oder anderen ziemlich esoterisch, denn ich möchte über Schwingungsenergie und Perfektion reden, und dies in Hinblick auf E-Gitarren.
Wie Ihr eventuell schon in einem anderen Thread https://gitarrenbu.de/viewtopic.php?f=17&t=4316 gelesen habt, habe ich bei zwei Strats die Hälse gewechselt. Nicht zum ersten Mal, und womöglich auch nicht zum letzten Mal, zumal das Ergebnis höchst befriedigend war.
Worauf ich hinaus möchte: Nach dem Umbau hatte eine Kombination maximale Schwingungsenergie; also explosive Ansprache, Sustain und Dynamik!
Behalten habe ich dennoch die andere.
Warum?
Weil ein Maximum an allen perfekt ist, aber perfekt leider keinen Charakter hat.
Die andere Strat hat ein Mittenloch, beileibe nicht die "nach-vorne-Energie" der Schwester und ist in der Ansprache zwar perkussiv, aber vergleichsweise behäbig.
Klingt nicht gut?
Der Witz: Doch, tut es. Am Kabel.
Und warum?
Weil es Charakter hat! Und den hört man am Ende eben auch: Die akustisch "Schlechtere" ist elektrisch klar markanter, setzt sich im Mix viel klarer durch und ist am Amp sogar lauter!
Verrrückt, oder?
Als ich seinerzeit vor vielen Jahren meine Road Worn-Strat ausgesucht habe, hatte ich die Wahl zwischen zwei Exemplaren; die eine deutlich energetischer, die andere perkussiver und leiser, aber eben charaktervoller. Ich habe nach 2h entschieden, die mit mehr Charakter mit nach Hause zu nehmen, da sie mich einfach mehr angesprochen hat.
Wann immer ich die Wahl zwischen objektiv besser und energiegeladener auf der einen und subjektiv charaktervoller und vermeintlich schalpper auf der anderen Seite hatte, fiel meine Wahl auf letzteres Instrument, ohne dass ich diese Wahl jemals in Frage gestellt oder gar bereut hätte.
Meine Frage: Wie ist das bei Euch; habt Ihr ähnliche Erfahrungen gemacht? Hättet oder habt Ihr Euch gar stets gegenseitig entschieden? Ist das theoretischer Quatsch für Euch?
Lasst mich bitte wissen, was und wie Ihr derüber denkt.
Lieben Gruß,
Batz.
PS@Tommy: Die Framus Diablo ist ein perfektes Beispiel: Viel mehr Schwingunsenergie als jede Stangen-Strat, Sustain bis zum Abwinken, Dynamik bis der Arzt kommt... und dennoch springt am Amp kein Funke bei mir über! - Was ist los mit mir...!?
"Lennon was the soul of the Beatles, Harrison was the spirit, Paul was the heart, and Ringo was the drummer."
- George Martin
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Re: Energie!
Du bist halt ein Charakterkopf!
Nee, ich weiß, was Du meinst.
Meine Lieblingsgitarren (93er American Standard Strat, Peerless 335 und meine Squier 51 Couchgitarre) gefallen eigentlich nur mir richtig gut. Andere finden sie meistens nur durchschnittlich tauglich (auch auf den Budentreffen so erlebt).
Sie sind aber irgendwie "ich", auf merkwürdige Weise mit mir eins. Mehr meine musikalische Emotionsverlängerung anstatt Instrument.
Nee, ich weiß, was Du meinst.
Meine Lieblingsgitarren (93er American Standard Strat, Peerless 335 und meine Squier 51 Couchgitarre) gefallen eigentlich nur mir richtig gut. Andere finden sie meistens nur durchschnittlich tauglich (auch auf den Budentreffen so erlebt).
Sie sind aber irgendwie "ich", auf merkwürdige Weise mit mir eins. Mehr meine musikalische Emotionsverlängerung anstatt Instrument.
LG, Tommy
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- Butterkräm
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Re: Energie!
Deine Ausführungen sind mir nicht neu, man liest sie ja auch hier im Forum des öfteren, und auch ich habe so meine Erfahrungen damit.
Daher kann ich irgendwie auch nicht so recht verstehen, warum dann jemand schon alleine trocken angespielt etwas entscheidend selektiert!
Daher kann ich irgendwie auch nicht so recht verstehen, warum dann jemand schon alleine trocken angespielt etwas entscheidend selektiert!
Re: Energie!
Hmmmmm, also so ganz darf man das nicht außer acht lassen finde ich. Es kommt auch immer darauf an welchen Gitarrentyp man beurteilt. Ich hab zumindest meine wirklich guten Gitarren auch trocken gespielt sehr lieb Da muss halt am Bauch auch schon was kribbeln und die Greifhand darf auch ein wenig Response bekommen.Butterkräm hat geschrieben: ↑Freitag 12. Februar 2021, 08:06Deine Ausführungen sind mir nicht neu, man liest sie ja auch hier im Forum des öfteren, und auch ich habe so meine Erfahrungen damit.
Daher kann ich irgendwie auch nicht so recht verstehen, warum dann jemand schon alleine trocken angespielt etwas entscheidend selektiert!
Aber generell ist es schon richtig, eine Brettgitarre muss am Kabel gut klingen!
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- Batz Benzer
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Re: Energie!
Wann immer jemand versucht, die Strat zu perfektionieren, indem er deren vermeintliche Unzulänglichkeiten ausbügelt, spricht mich das Ergebnis nicht an; für mich ist Charakter sehr viel wichtiger.
So wie beim Tube Screamer: Sind die Unzulänglichkeiten weg, isses kein TS mehr.
Oder das Beispiel der gespiegelten Gesichtshälfte: Ist uns unheimlich, wenn das Gesicht wirklich 100%ig symmetrisch ist.
Lieben Gruß,
Batz.
So wie beim Tube Screamer: Sind die Unzulänglichkeiten weg, isses kein TS mehr.
Oder das Beispiel der gespiegelten Gesichtshälfte: Ist uns unheimlich, wenn das Gesicht wirklich 100%ig symmetrisch ist.
Lieben Gruß,
Batz.
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Re: Energie!
Ich habe da wohl einen etwas anderen "Approach", ich nehme es, wie es ist. Jede Geige hat Eigenheiten oder Besonderheiten, die man nutzen kann/will oder eben nicht. Ich teile eigentlich Bespielbarkeit, Optik und Sound ein und suche, falls Auswahl vorhanden ist, mein
Optimum raus. Ist aber eh meist nicht...also Auswahl identischer Modelle. Deswegen komme ich vermutlich auch mit Versandgitarren oder Billoteilen gut klar. Ich akzeptiere den Istzustand.
Gut, bei mir Paulettenfan ist Halswechsel jetzt eh irgendwie....
Optimum raus. Ist aber eh meist nicht...also Auswahl identischer Modelle. Deswegen komme ich vermutlich auch mit Versandgitarren oder Billoteilen gut klar. Ich akzeptiere den Istzustand.
Gut, bei mir Paulettenfan ist Halswechsel jetzt eh irgendwie....
Mein Körper besteht zu 65% aus Müdigkeit, der Rest ist Hunger.
- Butterkräm
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Re: Energie!
Deswegen habe ich jetzt gerade vor kurzem den Alberta verkauft...!Batz Benzer hat geschrieben: ↑Freitag 12. Februar 2021, 12:34So wie beim Tube Screamer: Sind die Unzulänglichkeiten weg, isses kein TS mehr.
Re: Energie!
Moin,
E-Gitarren (!) ohne angeschlossenen Verstärker anspielen - und dadurch zu einem
Urteil bzgl. des zu erwartenden verstärkten Klangs zu gelangen... da gehen einem aber
ziemlich viele, gute Gitarren durch die Lappen !
Meine Arbeits-Strat klingt unverstärkt nach totestem Bauholz - am Amp ist jedoch all das da,
was ich in vielen Stilen live brauche !
Ich habe zu oft erlebt, das diese akustische Vorgehensweise am Amp konterkariert
wird, deswegen ist der "akustische" Klang einer E-Gitarre für mich unrelevant !
( in etwa so aussagekräftig wie beim Autokauf durch Anhören des Leerlaufgeräuschs
auf die Beschleunigung/Höchstgeschwindigkeit zu schließen ).
Grüße
Rainer
E-Gitarren (!) ohne angeschlossenen Verstärker anspielen - und dadurch zu einem
Urteil bzgl. des zu erwartenden verstärkten Klangs zu gelangen... da gehen einem aber
ziemlich viele, gute Gitarren durch die Lappen !
Meine Arbeits-Strat klingt unverstärkt nach totestem Bauholz - am Amp ist jedoch all das da,
was ich in vielen Stilen live brauche !
Ich habe zu oft erlebt, das diese akustische Vorgehensweise am Amp konterkariert
wird, deswegen ist der "akustische" Klang einer E-Gitarre für mich unrelevant !
( in etwa so aussagekräftig wie beim Autokauf durch Anhören des Leerlaufgeräuschs
auf die Beschleunigung/Höchstgeschwindigkeit zu schließen ).
Grüße
Rainer
Re: Energie!
Kann man IMO ganz gut mit Mikrofonen vergleichen.
Die anerkannt besten Mikros wie z. B. ein U47 oder ein U67 klingen nicht linear.
Messmikrofone klingen maximal Linear, geben also alle Frequenzen möglichst gleichmäßig wieder.
Kein Tontechniker würde auf die Idee kommen mit einem Messmikrofon aufzunehmen, klingt einfach nicht.
Die anerkannt besten Mikros wie z. B. ein U47 oder ein U67 klingen nicht linear.
Messmikrofone klingen maximal Linear, geben also alle Frequenzen möglichst gleichmäßig wieder.
Kein Tontechniker würde auf die Idee kommen mit einem Messmikrofon aufzunehmen, klingt einfach nicht.
Re: Energie!
Genauso sehe ich das auch.Mintage hat geschrieben: ↑Freitag 12. Februar 2021, 14:46Moin,
E-Gitarren (!) ohne angeschlossenen Verstärker anspielen - und dadurch zu einem
Urteil bzgl. des zu erwartenden verstärkten Klangs zu gelangen... da gehen einem aber
ziemlich viele, gute Gitarren durch die Lappen !
Meine Arbeits-Strat klingt unverstärkt nach totestem Bauholz - am Amp ist jedoch all das da,
was ich in vielen Stilen live brauche !
Ich habe zu oft erlebt, das diese akustische Vorgehensweise am Amp konterkariert
wird, deswegen ist der "akustische" Klang einer E-Gitarre für mich unrelevant !
( in etwa so aussagekräftig wie beim Autokauf durch Anhören des Leerlaufgeräuschs
auf die Beschleunigung/Höchstgeschwindigkeit zu schließen ).
Grüße
Rainer
Man bedenke....ein lautes, deutliches Resonieren einer Brettgitarre deutet ja auch gleichermaßen darauf hin, dass der Saite viel Schwingungsenergie entzogen wird. Eventuell auch zuviel, sofern sie vom Body nicht ausreichend zurück transferiert wird.
Insofern KANN eine resonante E-Gitarre elektrisch gut klingen, muss es aber nicht. Genauso gut kann das Gegenteil eintreten.
LG, Tommy
Esst mehr Obst!
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